Kolumne von PwC
8 typische Fehler von CIOs
Partner IT Sourcing Advisory bei PwC Deutschland.
Fehler Nr. 5: Das Anforderungs- und Projektmanagement reicht nicht aus
Viele Projekte werden schon am Anfang falsch aufgesetzt: Der Fachbe-reich kommuniziert unzureichend mit der IT, formuliert seine Anforderun-gen unpräzise und übermittelt sie auch noch missverständlich. Die IT entwickelt dann über Monate oder Jahre hinweg an einer Software, die fachliche Anforderungen nicht richtig abdeckt. Außerdem verändern sich in dieser Zeit oft die Bedürfnisse des Business. So stimmt das Ziel nicht mehr mit der Realität überein. Hinzu kommt, dass die IT selbst immer wieder Projekte mangelhaft plant. Häufig veranschlagt sie den Aufwand für die Entwicklung einer Applikation aus dem Bauch heraus, weil sie keine geeigneten Schätzmethoden kennt.
Da am Ende eines Projekts fast immer hoher Termindruck besteht, wird die Software trotz ihrer Mängel produktiv eingesetzt und dann über Jahre betrieben. So entsteht die vielzitierte Bananen-Software": Sie "reift" beim Kunden.
Eine strukturierte Vorgehensweise bei der Anforderungsformulierung und der Aufwandsschätzung sind essenzielle Skills des IT-Projektmanagements. Außerdem sollten die Verantwortlichen die erarbeiteten Schätzmodelle im Laufe des Projekts immer wieder anpassen.
Fehler Nr. 6: Die IT will alles selbst machen
Obwohl OutsourcingOutsourcing mittlerweile als Management-Tool fest etabliert ist, versuchen viele CIOs noch immer, möglichst viele IT-Aufgaben in der eigenen Organisation zu erledigen. So zeigt die PwC-Outsourcing-Studie (siehe auch Grafik), dass knapp 30 Prozent der Unternehmen ihr Netzwerk selbst managen; bei Finanzdienstleistern sind es sogar 40 Prozent. Dabei ist das Netzwerk nun zweifellos ein Commodity-Bereich, der für die meisten Unternehmen keinerlei strategische Bedeutung hat und in der Regel von einem IT-Provider günstiger bereitgestellt werden kann. Alles zu Outsourcing auf CIO.de
Doch auch in Bereichen, die ausgelagert sind, übernimmt die interne IT gern Aufgaben, die eigentlich dem Dienstleister obliegen. Als Folge betreibt manche Retained IT selbst zusätzliche Server unter dem Schreib-tisch. "Die können das nicht so gut wie wir" ist ein oft gehörtes Argument. Die auf diese Weise wachsende interne Schattenorganisation konterkariert die mit dem Outsourcing verbundenen Optimierungsziele.