Healthcare IT


Real Time Location Systems

Auf Position geortet

14.06.2007
Von Susanne Sothmann

"Der RTLS-Markt wächst mit einem gesunden Tempo", befindet Steve Tobin, Analyst des Marktforschungsunternehmens Frost & Sullivan. "Die Technologie ist derzeit zwar noch ein aufkeimendes Pflänzchen, jedoch mit dem großen Potenzial, Prozesse und Workflows entscheidend verbessern zu können", so Tobin. Gleichzeitig appeliert er aber auch an die Hersteller, echten (Mehrfach-)Nutzen ihren Kunden anzubieten und nicht nur eine Marketing-Mogelpackung. "Organisationen heutzutage müssen sich zwischen den verschiedensten Technologien entscheiden", so Tobin. Alle brächten ein Set an Vor- und Nachteilen mit sich. "Ohne eine klare Marktdominanz von RTLS wird es für die Unternehmen schwierig, sich für die richtigen Lösungen zu entscheiden und die Aufgaben vor allem im Rahmen ihrer Budgets angemessen zu priorisieren, so der Frost & Sullivan-Analyst.

Vor allem die Abgrenzung zwischen RFID und reinen WLAN-Lösungen müsse gelingen, wenn RTLS dauerhaft in Unternehmen Fuß fassen soll. Das sieht auch Dirk Lenz so: "Oft ergeben sich die Vorzüge eines RTLS während der Installation eines WLANs", so der Ekahau-Manager. Da Lösungen wie die der Finnen auf Standard-Wi-Fi-Wireless-Networks (Standard 802.11) aufbauten, sei eine breite Installationsbasis gegeben. "So macht RTLS Sinn etwa im Asset-Tracking", meint Lenz. Ganze Gitterboxen ließen sich mit Hilfe dieser Technologie verfolgen. "RTLS beginnt da zu arbeiten, wo die Vorteile von RFID aufhören."

Gesunder Wettbewerb

Das RTLS inne wohnende Potential haben neben Ekahau mittlerweile auch andere Firmen erkannt. In erster Linie sind es "Netzwerkriesen" wie Cisco, die RTLS als Spin-off-Produkt ihrer WLAN-Lösungen mit verkaufen - wozu dann jedoch zwingend die Anschaffung neuester Infrastrukturhardware erforderlich ist. Mit dabei sind auch Firmen wie Aeroscout mit Sitz in der Bay Area und weiteren Niederlassungen in Israel, Belgien und Japan. Mit Lösungen wie dem AeroScout Visibility System bewegen sich die Kalifonier zwischen RTLS-, RFID- sowie Telemetrie-Systemen. Konkurrenz bekommt Areoscout etwa von PanGo. PanGo Platform, PanGo Locator sowie PanGo Active RFID Tags gehören zum Portfolio des im Bundesstaat Massachusatts ansässigen Unternehmens.

Lenz sieht die Entwicklung seines Marktumfeldes gelassen: "Erst mit der breiten Installation von drahtlosen Netzen ist Bewegung in den Markt für geländebasierte Echtzeitlokalisierungssysteme gekommen." Es sei gut, dass es Wettbewerb gebe. "Der treibt das Thema erst voran“, ergänzt der Ekahau-Manager. Eher Sorgen bereiteten ihm diejenigen, "die ihre Logistik auf die herkömmliche Art - mit Strichlisten und Barcode-Scannern - betreiben."

Um die von neuen Technologien zu überzeugen, braucht es "Vordenker" wie CIO Martinez, der am Mercy Hospital in Miami auch an anderen Stellen zur den "Early Adopters" gehört: Auf dem Campus-weiten WLAN betreibt Martinez nicht nur Ekahaus geländebasiertes Echtzeit-Lokalisierungssystem. "Point-of-Care-Systeme" und ein klinikweites elektronisches Rezept-Management beweisen, dass es möglich ist, aus IT-Investitionen Mehrfachnutzen zu ziehen - für den weiteren Weg von RTLS ein entscheidendes Plus.

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