Groupware von Zarafa
Behörden setzen auf Microsoft-Konkurrenten
Hier sieht Neuberger auch einen guten Ansatz, andere von seiner Groupware-Alternative zu überzeugen: „Viele sind von proprietären Herstellern enttäuscht worden. Bei Lotus Notes geht die mobile Anbindung nur mit großem Aufwand, Blackberrys sind ein Problem, mit vielen anderen geht es gar nicht." Auch gebe es ganz viele Novell-Kunden, die nach Alternativen suchten.
Daten von Lotus Notes zunächst in Microsoft-Formate umwandeln
Auf neue Chancen für sein Unternehmen hofft Neuberger ebenfalls in den Kultusministerien der Bundesländer und in kleineren Bundesbehörden. „Wir wollen in unserem Bereich der Open-Source-Marktführer werden, denn wir glauben an die Open-Source-Kultur", sagt er
Die Migration in die Zarafa-Welt verlaufe meist problemlos: „Wenn man von Microsoft kommt, ist es sehr einfach, weil wir dafür die Werkzeuge haben, die die Migration vereinfachen. Einen Exchange-Server kann man so in einer Nacht austauchen, indem wir die Daten zu uns rüber saugen." Bei Lotus Notes gebe es hingegen Probleme: „Man kann die Lotus-Notes-Daten aber mit Tools zunächst in Microsoft-Formate umwandeln, die wir dann wieder zu uns holen." Neuberger: „Wir müssen als Newcomer zeigen, wie die Migration einfach geht, und auch immer demonstrieren, wie es wieder zurück geht."
Als nächstes jedenfalls will sich IT-Referatsleiter Klass von der Bundeszentrale für Politische Bildung die Archivlösung von Zarafa anschauen. „Unsere Journalisten und Autoren haben gigantisch große Postfächer, weil sie ihre Buchmanuskripte oft per E-Mail hin- und her schicken. Das würde ich gerne ändern", sagt er.
Der Anbieter von Open-Source-Groupware und Collaboration-Software hat seinen Hauptsitz im niederländischen Delft, wo das Unternehmen im Umfeld der Universität entstand. Niederlassungen gibt es auch in Stuttgart (Support und Technik), Hannover (Sales) und Belo Horizonte, Brasilien. Zarafa arbeitet nach eigenen Angaben mit mehr als 250 Partnern und tausenden Anwendern zusammen.
Die Gründer des Unternehmens sind Niederländer, auch wenn sie englisch klingende Namen tragen: Brian Joseph und Steve Hardy. Der Name des Unternehmens kommt allerdings aus dem Afrikanischen und stammt, wie in Wikipedia steht, von einer Giraffenkuh, „die als erste seit der sogenannten Medici-Giraffe nach über 300 Jahren lebend Europa erreichte".
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.