Analysten-Kolumne

CIO-Agenda 09: Die Ungewissheit managen

17.12.2008


Partner IT Sourcing Advisory bei PwC Deutschland.

Die beste Strategie dafür ist ein neues Verständnis des Innovationsmanagements. In traditioneller Betrachtung werden in der IT-Kostensenkung und InnovationInnovation alternativ gesehen. Sinnvoller ist es jedoch, beide aus einer gemeinsamen Perspektive zu betrachten. Statt tumber Kostensenkung ("abbauen, entlassen") werden auch hier innovative StrategienStrategien angestrebt. Das Innovationsmanagement wird so positioniert, dass es bei Bedarf inhaltlich schnell und flexibel von Kostensenkung auf Wachstum umschalten kann. Welche Elemente muss es dazu enthalten? Alles zu Innovation auf CIO.de Alles zu Strategien auf CIO.de

Innovative Kostensenkung

Zur Kostensenkung kann der CIO an externen und internen Hebeln ansetzen.

1. Gestaltung externer Dienstleistungen

Verhandlungen mit IT-Dienstleistern bieten häufig die einfachsten Ansatzpunkte für kurzfristige Einsparungen. Allerdings nur dann, wenn die Verträge entsprechend gestaltet sind; ansonsten sind CIOs auf den Goodwill der Partner angewiesen. Die eigentliche Innovation liegt in der rechtzeitigen Aufnahme von Benchmark-Klauseln in den Lieferantenverträgen. Sie schaffen in Krisenzeiten mehr Flexibilität, indem sie garantieren, dass die Preise die tatsächliche Marktentwicklung reflektieren.

Die Auslagerung von Leistungen an externe Provider schafft grundsätzlich mehr Flexibilität, da sie Fixkosten in variable Kosten verwandelt. Angesichts der Finanzkrise dürften allerdings Outsourcing-Strategien, die auf einem "Financial Engineering" basieren, zurückgehen: Dienstleister, die zur Kundengewinnung kurzfristige Einsparungseffekte versprechen, für die sie selbst anfängliche Verluste in Kauf nehmen, werden Schwierigkeiten bei deren Refinanzierung bekommen. Insofern könnten Outsourcer, die sich auf tatsächlich effizientere Prozesse stützen, an Boden gewinnen gegenüber solchen, die primär auf Finanzmacht setzen.

2. Flexible Leistung und Abrechnung

Im Verhältnis zwischen Business und IT ist eine flexible Abrechnung als Grundlage für variablen Leistungsbezug nach Vorbild der Fertigung sicherlich der meistversprechende Ansatz zur Kostenanpassung. Werden Investitionen in Server, Manpower etc. für größere Zeiträume getätigt, müssen sich IT und Business langfristig binden - dies passt nicht in eine Zeit der Ungewissheit. Wenn dem Geschäft der Markt wegbricht, müssen sich auch die IT-Kosten adäquat reduzieren.

Die erste Voraussetzung dafür ist die Abrechnung der IT-Leistungen und -Kosten in Business-Größen, zum Beispiel in der Finanzindustrie pro Kontoauszug, im Transportwesen pro verkauftem Ticket, in der Fertigung pro produziertem Wagen etc. Dazu muss die IT ihren eigenen Anteil kennen und entsprechende Kennzahlensysteme sowie SLA-Modelle entwickeln. Außerdem muss sie wissen, wie sich ihre Kosten in Abhängigkeit vom Business verändern, und dies entsprechend abbilden.

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