Sechs Outsourcing-Fehler
CIOs müssen auch mal Nein sagen
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1. Zu kleiner Auslagerungsumfang:
Insbesondere in Bezug auf Unternehmensbereiche, für die ein Outsourcing bestimmter Services relativ neuartig ist, besteht die Tendenz, den Auslagerungsumfang zu klein "zu schneiden". Fixkostenblöcke werden aufgrund zu geringer Einsparungshebel nicht überkompensiert. Auch wenn es sinnvoll sein kann, über kleinere Auslagerungsvorhaben bestimmte Unternehmensbereiche an den Outsourcing-Gedanken zu gewöhnen, müssen nach detaillierterer Betrachtung nicht lohnenswerte Projekte konsequent gestoppt werden.
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2. Überschätzung der Outsourcing-Anbieter:
In vielen Branchen sind Standarddienstleistungen längst an externe Unternehmen ausgelagert worden. Viele Unternehmen beschäftigen sich vielmehr mit der Auslagerung komplexerer und facettenreicherer Geschäftsprozesse. Hierbei darf die Leistungsfähigkeit der Anbieter nicht überschätzt werden. Im Vorfeld einer Outsourcing-Entscheidung ist kritisch zu prüfen, inwieweit am Markt agierende Anbieter – alleine oder in Kombination mit anderen Anbietern –- in der Lage sind, die geforderte Qualität zu erbringen.
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3. Unterschätzung der Outsourcing-Anbieter:
Auch die Unterschätzung der Leistungsfähigkeit von Outsourcing-Anbietern kommt immer wieder vor. Sie tritt etwa in Unternehmensbereichen auf, die bisher nur in relativ geringem Maße mit Outsourcing Erfahrungen sammeln konnten und über Jahre hinweg ohne externe Reflexion Arbeitsstrukturen aufgebaut haben. Eine übersteigerte Skepsis kann die Folge sein. Gerade im Kontext von in der Branche bereits vielfach ausgelagerten Leistungsbereichen sollte – etwa durch externe Unterstützung – diesbezüglichen Befürchtungen gezielt entgegengewirkt werden, um die Bewertung möglicher Alternativen nicht unnötig fachlich-subjektiv "zu trüben".
Kommunikation, Technologie und Rechtsfragen sind keine Selbstläufer
Zwar managen viele Unternehmen mit zunehmender Outsourcing-Erfahrung solche Vorhaben immer erfolgreicher. Doch existieren nichtsdestotrotz Bereiche, die erfahrungsgemäß auch bei einer langjährigen Auslagerungshistorie immer wieder intensiv behandelt werden müssen und individueller, fallbezogener Lösungen bedürfen:
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4. Klare und frühzeitige Personalkommunikation:
Hierbei gilt es nicht nur, die Haltung des Betriebsrats zu berücksichtigen und offizielle Kommunikationsrichtlinien einzuhalten. Im Sinne einer erfolgreichen Umsetzung des Auslagerungsprojekts ist durch eine konsistente und frühzeitige Mitarbeiterkommunikation zu gewährleisten, dass erfolgskritisches Wissen und grundlegende Fähigkeiten nicht "abfließen".Getrieben durch Unsicherheit und Gerüchte oder durch eine als zu gering empfundene Attraktivität des potenziellen neuen Arbeitgebers können Mitarbeiter demotiviert werden und unter Umständen sogar das Unternehmen verlassen. Durch eine rechtzeitige Mitarbeiterkommunikation kann hier vorgebeugt werden, um den Erfolg des Auslagerungsvorhabens nicht "aufs Spiel" zu setzen.