Strategien


"Kapitalismus geht in Richtung Social"

Das Business wird social

Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Das Prinzip des Social Business sei "wohl eher in der postindustriell entstandenen Human-Relations-Bewegung der 1940er Jahre verortet, welche eine Humanisierung der Arbeit zum Ziel hatte". Um dieses Ziel zu erreichen, gab es im Wesentlichen drei arbeitsorganisatorische Maßnahmen: Job-Rotation, Job-Enlargement und Job-Enrichment - alle sind Kennzeichen von Social Media

Job-Rotation

Job-Rotation habe einen wiederkehrenden, systematischen Arbeitsplatzwechsel vorgesehen. Das stehe "im engen Zusammenhang mit den Prinzipien des Social Business". Der Trend zu "modernen Arbeitsplätzen, die die klassischen, starren Vorstellungen der Arbeit im Sinne eines festen Ortes und einer festen Zeit ablösen", entfalte sein Potenzial.

Job-Enlargement

Job-Enlargement wiederum sah eine horizontale Erweiterung des Tätigkeitsspektrums auf gleicher Hierachieebene vor. Eintönige Arbeitsabläufe sollten durch abwechselnde Einsatzbereiche gemildert werden. Auch das werde im Social Business wieder aufgegriffen, besonders durch das Prinzip des Crowdsourcings.

Job-Enrichment

Job-Enrichment habe früher die vertikale Erweiterung der Verantwortlichkeit der Mitarbeiter bedeutet, schreibt Giering. Konzepte des Social Business wiederum beziehen sich in hohem Maße auf die Schaffung von Transparenz und den Abbau innerbetrieblicher Hierarchien. Schlussfolgerung Giering: Social-Media-Konzepte werden effizientere Arbeitsweisen der Unternehmen erzielen und die Kollaboration der Mitarbeiter verbessern. So wird Social Media zum Social Business.

Ebenso sehen es die Gartner-Analysten: Soziale und mobile Techniken sollten dazu genutzt werden, Zwei-Wege-Beziehungen zwischen Unternehmen und ihren Zielgruppen aufzubauen und zu unterhalten. Konzerne müssten "die 99 Prozent da draußen in die Unternehmen hineinholen und Teil des Konzerns werden lassen".

Unternehmen sollten ihre IT intelligent nutzen. So könnten sie etwa soziale Techniken wie kollaborative Software für Entscheidungsfindungsprozesse einsetzen. Firmen müssten solche Techniken als Innovationssysteme verstehen. Ergo müssten sie sicherstellen, dass die IT Katalysator solcher Innovationssysteme sei.

Der Maverick-Research-Report betont: Von entscheidender Bedeutung für einen "sozial werdenden" Kapitalismus sei, dass Unternehmen die gleichen Techniken wie die 99 Prozent nutzten. Nur so könnten sie die Art und Weise der Interaktion mit diesen verändern, "anstatt sie sich auf Armlänge vom Leib zu halten".

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