Peter Kraus
Das silberne IT-Getriebe
Permanente Frage: make or buy?
Während Kraus am Drehkreuz die Magnetstreifenkarte zückt, spricht er grundsätzlich über OutsourcingOutsourcing: "Es gibt eigentlich nur zwei Gründe dafür. Entweder man hat einen ganz harten Sanierungsfall und gibt die Drecksarbeit in fremde Hände, oder man kapituliert vor der Komplexität des Informatikgeschäfts." Outsourcing sei in ganz wenigen Fällen eine wirklich strategische Entscheidung. Kraus nutzt das Wort denn auch ungern und spricht wie seine Business-Kollegen viel lieber von Make-or-Buy-Entscheidungen. "Die stehen eigentlich permanent an", sagt der IT-Leiter. "Wir gucken ständig, was können andere besser und preiswerter als wir."
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Die interne Teamentwicklerin Manuela Grund bedankt sich für den Cappuccino und erzählt vom Prozess der Zentralisierung, den sie seit Mai 2000 begleitet. "Wir sehen Widerstände als Ressource", erklärt die Psychologin. Entsprechend will Kraus auch weiterhin Workshops abhalten lassen, in denen seine Mitarbeiter ihre Bedenken über Standortgrenzen hinweg auflösen und dabei von Teamentwicklern begleitet werden. Schon zwischen Passau und dem norddeutschen Lemförde gebe es kulturelle Barrieren, die mit Moderation einfacher zu überwinden seien. Künftig will ZF die Kooperation von Managern und Experten auch transatlantisch verstärken.
Kraus nennt als eines seiner persönlichen Ziele, die internationalen ProjekteProjekte besser steuern zu lernen. Zudem wil er das 2001 von ZF erworbene Unternehmen Mannesmann Sachs stärker integrieren, die Lieferantenbeziehungen straffen und die eigenen Mitarbeiter weiter schulen: "Wir bringen heute neue Systeme schneller in die Abteilungen, als wir die Kollegen darauf vorbereiten können", sagt Kraus, für den die Menschen im Mittelpunkt stehen. In der Praxis heißt das, dass er auch schon mal Mitarbeiter in Urlaub schickt, die gar nicht wollen, weil sie sich für unabkömmlich halten. Kraus sagt von sich selbst: "Ich bin stolz darauf, noch nie in meinem Berufsleben einen Urlaubstag verschenkt zu haben." Zuletzt war er im August mit Frau und Kindern am Bodensee zum Segeln. "Wer seinen Beruf so organisiert, dass er nicht weg kann, macht etwas falsch", sagt Kraus. Alles zu Projekte auf CIO.de