Die wichtigsten Freelancer-Vermittler
Der Freiberufler-Markt boomt - trotz rechtlicher Unsicherheiten
Dieses Wachstum fand in einem Umfeld statt, das von Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen rechtlichen Rahmenbedingungen geprägt war. Seit Juni 2016 stehen die Zeichen auf mehr Planbarkeit: Der überarbeitete Entwurf zur Neuregelung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG) sowie weiterer für die Vergabe von Dienst- und Werkverträgen wichtiger Gesetze wurde vom Bundeskabinett beschlossen und durchläuft nun das weitere Gesetzgebungsverfahren.
Mit einem Abschluss dieses Verfahrens wird bis zum Jahresende gerechnet. "Für die Auftraggeber und die Personaldienstleister entsteht daher mehr Planungssicherheit", erläutert Hartmut LüerßenHartmut Lüerßen, Partner der Lünendonk GmbH. "Gleichwohl ist der Beratungsbedarf weiterhin hoch. Viele große Unternehmen arbeiten intensiv an ihren Vergabeprozessen für externe Dienstleistungen", so Lüerßen weiter. Profil von Hartmut Lüerßen im CIO-Netzwerk
Die Erwartungen für das Marktwachstum der von Lünendonk analysierten Agenturen sind dementsprechend positiv. So rechnen die Anbieter mit einem Marktwachstum von durchschnittlich 7,6 Prozent im Jahr 2016. Für 2017 sind die Erwartungen mit durchschnittlich 8,2 Prozent sogar noch höher. Für das eigene Unternehmen sind die Anbieter noch optimistischer und rechnen für 2016 mit Umsatzzuwächsen von 12,4 Prozent im reinen Staffing-Geschäft mit IT-Freelancern und einem Inlandswachstum von durchschnittlich 13,4 Prozent.
Ein Grund für das höhere Wachstum außerhalb des Staffing-Geschäftes ist eine verstärkte Nachfrage nach Arbeitnehmerüberlassung, die von vielen Agenturen ebenfalls angeboten wird. Im Leistungsportfolio nahm der Umsatzanteil des Segments Arbeitnehmerüberlassung im Vergleich von 2014 auf 2015 von durchschnittlich 9,2 Prozent auf 9,9 Prozent zu. Auch beim Managed-Services-(MSP-)Geschäft stiegen die Umsatzanteile von 10,4 Prozent auf elf Prozent.
Lieferfähigkeit ist wichtigstes Auswahlkriterium
Das wichtigste Entscheidungskriterium für die Auswahl eines Personaldienstleisters aus Sicht der Auftraggeber ist seit Jahren die Lieferfähigkeit. Anhand einer Skala von -2 = "völlig unwichtig" bis +2 = "sehr wichtig" wird dieses Kriterium mit 1,8 bewertet. Danach folgen die "Qualität der Zusammenarbeit" (durchschnittliche Bewertung: 1,5) sowie das "Preis-Leistungsverhältnis" (1,4). An vierter Stelle steht die "Geschwindigkeit der Projektbesetzung" mit einer durchschnittlichen Bewertung von 1,3. Im Vergleich zur Vorjahresuntersuchung stieg diese Bewertung um 0,2 an.
- Die zehn größten Freiberufler-Vermittler ...
... hat Lünendonk in der Studie "Der Markt für Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung von IT-Freelancern in Deutschland" im Jahr 2016 ermittelt - gemessen an ihren Umsätzen. - IT-Freiberufler-Vermittlung ist ein boomendes Geschäft
Das Marktvolumen betrug in Deutschland im Jahr 2015 9,2 Milliarden Euro. Zwei Drittel der Umsätze werden mit Freiberufler-Vermittlung generiert Externes Third Party Management und Zeitarbeit spielen dagegen nur eine geringe Rolle. - Platz 10: top itservices ...
… hat 2015 mit der Vermittlung von IT-Freiberuflern einen Umsatz von 61,1 Millionen Euro erzielt und hält damit Platz 10 des Rankings. Der Gesamtumsatz des Unternehmens betrug 94,5 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter konnte gegenüber 2014 von 783 auf 824 Angestellte gesteigert werden. - Platz 9: Questax
Hervorgegangen aus der ehemaligen Quest Softwaredienstleistung und der krisengeschüttelten Reutax, kommt der Vermittler auf 64,4 Millionen Euro Umsatz durch Freiberuflervermittlung und beschäftigt 76 Mitarbeiter. 2014 arbeiteten noch 126 Angestellte für Questax. - Platz 8: Westhouse Consulting
… ist unter anderem auf die Vermittlung von SAP-Freiberuflern spezialisiert. 2015 erwirtschaftete Westhouse mit der Freiberuflervermittlung 68,1 Millionen Euro (2014: 60,8 Millionen Euro). Der Gesamtumsatz betrug 141 Millionen Euro, die Mitarbeiterzahl wuchs von 174 auf 215. - Platz 7: Etengo
Etengo-Vorstandschef Nikolaus Reuter kann sich über 73 Millionen Euro Umsatz und damit 16 Millionen mehr als 2014 freuen. Die Mitarbeiterzahl der Mannheimer wuchs von 61 auf 84 im Jahr 2015. - Platz 6: Sthree
Im Vorjahr war die Freiberufler-Vermittlung SThree noch auf Platz vier: Der Umsatz mit der Rekrutierung und Vermittlung von IT-Freelancern weist mit 85 Millionen Euro ein kleines Plus von 3,7 Millionen gegenüber dem Vorjahr aus. Der Gesamtumsatz stieg ebenfalls von 173 auf 179 Millionen Euro. - Platz 5: Solcom Unternehmensberatung
Wie im Vorjahr auf dem fünften Platz. Die Solcom Unternehmensberatung hat mit der Vermittlung von IT-Freiberuflern 86,2 Millionen Euro und damit gut zwölf Millionen Euro mehr umgesetzt als im Vorjahr. Auch die Zahl der Angestellten ist um zehn auf 130 angewachsen. - Platz 4: 1st solution consulting
Mit 86,9 Millionen Euro Umsatz durch die Freiberuflervermittlung im Jahr 2015 hat 1st Solution - hier im Bild Geschäftsführer Frank Shams - den Wert des Vorjahres deutlich gesteigert (65,2 Mio). Auch der Gesamtumsatz konnte in diesem Zeitraum von 38 Millionen auf 120 Millionen Euro zulegen. 1st solution beschäftigt 116 Mitarbeiter (2014: 74). - Platz 3: Allgeier Experts
Bronze geht wie im Vorjahr an Allgeier Experts: Das Unternehmen erzielte mit der Vermittlung von Freiberuflern 148,1 Millionen Euro Umsatz, 2014 waren es noch 181,1 Millionen. Das liegt daran, dass Umsätze aus der Freiberufler-Vermittlung in die Arbeitnehmerüberlassung verlagert wurden. Gesamtumsatz und Mitarbeiterzahl des Unternehmens steigerten sich, von 226,2 Millionen auf 249,7 Millionen Euro beziehungsweise von 417 auf 453 Mitarbeiter. - Platz 2: Gulp Information Services
Die Top Drei der IT-Freiberufler-Vermittlungen bleiben dieses Jahr unter sich: Auch die Randstad-Tochter Gulp macht da mit Silber keine Ausnahme und untermauert die "Vizemeisterschaft" mit 227 Beschäftigten, einem Vermittlungsumsatz von 299,8 Millionen Euro (2014: 297,6 Millionen Euro) sowie der Steigerung des Gesamtumsatzes auf 323,3 Millionen Euro (2013: 313,3 Millionen Euro). - Platz 1: Hays
Unangefochten an der Spitze der IT-Freiberufler-Vermittlungen bleibt Hays: Das Unternehmen setzte 2015 mit der Rekrutierung und Vermittlung von IT-Freelancern sagenhafte 847,9 Millionen Euro um, was im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 66,7 Millionen bedeutet. Auch die Mitarbeiterzahlen sind wesentlich höher als bei der Konkurrenz, 2015 arbeiteten 1500 Beschäftigte für Hays (2013: 1.400). Der Gesamtumsatz wurde auf 1,5 Milliarden Euro und im Vergleich zu 2014 um 150 Millionen Euro gesteigert. - Wachstumskurs setzt sich fort
Die Markt für Freiberuflervermittlung wird immer größer: Die Anzahl der freiberuflichen IT-Experten in Deutschland lag 2015 bei 92.000. Die Umsätze durch die Freiberuflervermittlung konnten auf nun 9,2 Milliarden Euro (2014: 9 Milliarden Euro) gesteigert werden. 2016 wollen die wichtigsten Vermittler um weitere zwölf Prozent wachsen. - SAP- und Security-Profis…
... profitieren vom der Nachfrage der Firmen besonders. Ihre Honorare steigen stark. - Welche Kompetenzen Kunden erwarten
Projekt- und Qualitätsmanagement-Kompetenz ist die am häufigsten nachgefragte Fähigkeit. Auf Platz zwei und drei folgen Security und Business Intelligence sowie Business Analytics
In der Reihenfolge der drei größten Anbieter hat sich nichts verändert, Hays bleibt Marktführer, und auch der Umsatz steigt zweistellig, beim Zweiten, Gulp, stagniert das Wachstum, und beim Dritten, der Allgeier-Gruppe (zu der auch die Goetzfried AG gehört) geht es sogar zurück. Das Unternehmen begründet dieses Minus mit der Verlagerung von Umsätzen aus der FreelancerFreelancer-Vermittlung in das Geschäft mit der Arbeitnehmerüberlassung, sprich Zeitarbeit. Alles zu Freiberufler auf CIO.de
Die Studie
Die Lünendonk-Marktsegmentstudie 2016 "Der Markt für Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung von IT-Freelancern in Deutschland" ist ab Juli 2016 bei Lünendonk unter www.luenendonk-shop.de zum Preis von 1750 Euro zuzüglich Umsatzsteuer verfügbar.