IT-Manager wetten

Der klassische CIO gehört der Vergangenheit an

09.09.2011
Von Gérard Richter

In der Vergangenheit wie auch heute waren und sind nicht immer zuverlässige Optionen für die benötigten IT-Services am Markt verfügbar. Und manchmal mussten für bestimmte Infrastrukturen hohe Investitionen vorgenommen werden. So kam es beispielsweise vor, dass eine Anlage einen absolut ausfallsicheren Support rund um die Uhr brauchte. Oder einen lokalen ServerServer, um Spitzenbelastungszeiten auszugleichen. Für solche Fälle konnte die IT im eigenen Haus tatsächlich einen kurzzeitig spürbaren Benefit bringen. Early Adopter der virtuellen Software allerdings waren ihren Wettbewerbern um Jahre voraus - technologisch und vor allem auf der Kostenseite. Alles zu Server auf CIO.de

As-a-Service-Modelle werden sicher sein

Warum also werden internetbasierte Services nicht stärker genutzt? Heute ist fast jedes erdenkliche IT-Produkt als Service erhältlich: Computing Power, Speicher und Anwendungen. E-Mail ist ein erstklassiges Beispiel dafür, wie eine IT-Leistung ganz einfach außer Haus gegeben werden kann. Dennoch machen die meisten Unternehmen nach wie vor keinen Gebrauch davon. Das aber wird sich 2021 geändert haben. Die Bedenken gegenüber Datensicherheit und -verfügbarkeit werden mit zuverlässigen As-a-Service-Modellen ausgeräumt sein und damit die IT-Abteilungen unter hohen Handlungsdruck gesetzt. Die Verantwortlichen werden dann erklären müssen, warum sie mehr Geld für selbst entwickelte Lösungen ausgeben, die noch dazu weniger Funktionen und geringere Flexibilität bieten.

Wenn interne IT-Abteilungen künftig noch eine Berechtigung haben, dann vermutlich durch die Entwicklung spezieller Anwendungen für die Fachabteilungen. In den vergangenen drei Jahrzehnten mussten viele Unternehmen ihre eigenen Programme schreiben, um sich einen Wettbewerbsvorteil durch die IT zu sichern.

Geschäftsproblem wird unabhängig von Technologie gelöst

Ein Beispiel: Für ein Kundenkartenprogramm wurde eine Funktion benötigt, die das CRM-System aber nicht unterstützte. In diesem Fall hatte die Firma keine andere Wahl, als die Ärmel hochzukrempeln und selbst zu programmieren. Es lag in der Verantwortung des Geschäftsbereichs, genau zu beschreiben, was sie brauchten. Und die IT hatte die Verantwortung, es genau so zu liefern. Für die IT allerdings ist es sehr schwer, einen Beitrag zu liefern, wenn sie nur eine rein technische Position im Unternehmen einnimmt. Am Ende verzögern und verteuern quälende Diskussionen über Machbarkeit und Nutzen das Projekt.

In den Strukturen von 2021 gedacht, wäre diese spezielle Funktion des CRM-Systems am Markt verfügbar. Der entsprechende Dienstleister des Unternehmens würde auf Anfrage des Projektleiters, der mittlerweile in der Geschäftseinheit für den Prozess und sein Ergebnis verantwortlich ist, eine Lösung präsentieren und diese in die bestehende CRM-Plattform integrieren. Der Projektleiter löst damit ein Geschäftsproblem unabhängig von der technologischen Lösung, die für ihn als Process Owner ohnehin weniger relevant ist. Er nimmt dabei auch die Rolle des computererfahrenen Einkaufsmanagers wahr, der die Dienstleistungen seines Vertragspartners versteht und schließlich sein Ziel erreichen kann: die flexible und zuverlässige Abdeckung der Kundenanforderungen.

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