Agile Projekte, die scheiterten
Die größten DevOps-Katastrophen
Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.
Ein Entwickler, der an einem Datenbank-Projekt arbeitete, testete nun ein neues Tool aus, um eine MySQL-Datenbank über eine grafische Oberfläche zu verwalten. "Er wollte die Spalten der Datenbank so umstellen, dass er mit den Daten mehr anfangen konnte", erzählt Kalache. "Was er nicht wusste, war, dass er die Anordnung auch im Produktivsystem änderte - was wiederum sofort zur Folge hatte, dass SlideShare.net nicht mehr erreichbar war." Der Entwickler merkte jedoch gar nicht, dass er tatsächlich Aktionen ausführte - so dauerte es geschlagene 15 Minuten gemeinschaftlicher Anstrengung, bis er als Fehlerquelle identifiziert werden konnte.
"Zwei Dinge konnten wir aus dieser Geschichte mitnehmen", erklärt Kalache. "Erstens: Auch wenn DevOps überall möglichst sofort Einfluss auf den Produkt- und Service-Zyklus nehmen sollen, müssen sich Unternehmen gut überlegen, wem sie welchen Zugriff gewähren und ob das etwas bringt. Im Fall des beschriebenen Datenbank-Ausfalls war die Gewährung von Zugriff auf die Produktionsdatenbanken zum einen nicht hilfreich und zum anderen auch noch gefährlich. Der Entwickler hätte sein Ziel auch mit einer Offline-Datenbankkopie erreichen können, ohne das gesamte Unternehmen zu gefährden."
Zweitens: Bilden Sie Ihre Entwickler besser für Infrastrukturarbeiten aus - schließlich sind viele von ihnen noch nie mit Produktivsystemen in Berührung gekommen. Kalache: "DevOps basieren gewissermaßen auf einer Arbeitsweise, die sich mehr an menschlicher Interaktion orientiert. Sie können aber nicht von jedem erwarten, dass er die versteckten Regeln kennt. Darum ist es so wichtig, die Mitarbeiter dort abzuholen, wo sie stehen."
- Was ein Softwareentwickler verdient, ...
... hängt nicht nur von Qualifikation und Berufserfahrung ab. Entscheidend ist auch, in welcher Branche er arbeitet und in welcher Region der Arbeitgeber angesiedelt ist. Das ergab eine aktuelle Gehaltsanalyse von Personalmarkt, die knapp 4200 Entwicklerdaten auswertete. - ... verdienen Softwareentwickler im Durchschnitt in Deutschland.
Damit liegen sie deutlich über Systemadministratoren. Im Vergleich zu Beratern verdienen Entwickler aber schlechter. - In Banken verdienen Entwickler ...
... mit knapp 65.000 Euro im Jahr mit Abstand am besten. - Auch Versicherungen ...
... vergüten ihre Softwareentwickler mit durchschnittlich 60.763 Euro im Jahr noch überdurchschnittlich. - In der Medizintechnik erwarten Entwickler ...
... mit einem Jahresverdienst von 60.588 Euro auch sehr gute Verdienstperspektiven. - Im Versandhandel ...
... müssen Entwickler sich dagegen mit gut 46.000 Euro im Jahr begnügen. - Genauso schlecht sind die Gehaltsperspektiven ...
... von Entwicklern in Forschungsinstitutionen ( 45.753 Euro) ... - ... und in Bildungsinstitutionen.
Hier können Softwareentwickler mit 45.000 Euro im Jahr rechnen. - Die hippe Werbebranche ist in Sachen Bezahlung gar nicht hip.
In Werbe- und PR-Agenturen bekommen Entwickler nur knapp 43. 000 Euro im jahr und damit 21.000 Euro weniger als ihre Kollegen, die in einer Bank arbeiten. - ... erhalten Softwareentwickler, die Personalverantwortung haben.
Damit zeigt sich: Führung zahlt sich aus. Leitende Entwickler verdienen fast doppelt soviel wie Entwickler ohne Personalverantwortung. - ... erhalten Softwareentwickler ...
... in mittelständischen Firmen, die zwischen 101 und 1000 Mitarbeiter beschäftigen. - ... verdienen Softwareentwickler ...
... dagegen in großen Unternehmen, die mehr als 1000 Mitarbeiter beschäftigen. Auch für andere IT-Berufe gilt: Je größer das Unternehmen, desto höher ist die Vergütung. - ... bekommen Softwareentwickler ...
... nach sechs bis neun Jahren Berufserfahrung. Einsteiger beginnen bei gut 41.000 Euro im Jahr. - ... verdienen erfahrene Softwareentwickler, ...
... die schon neun Jahre und länger in ihrem Beruf tätig sind. - Aber auch der Firmensitz beeinflusst die Gehälter der Entwickler.
Die besten Verdienstaussichten eröffnet Hessen beziehungsweise die Bankenmetropole Frankfurt: Hier können sie mit 61.000 Euro rechnen. - Auch in Baden-Württemberg, hier im Bild Stuttgart, ...
... werden Softwareentwickler überdurchschnittlich mit einem Jahresgehalt von knapp 59.000 Euro bezahlt. - In München und Bayern ...
... bekommen Entwickler mit 57.300 Euro auch noch mehr als im Rest der Republik. - Berliner Entwickler ...
... können im Durchschnitt mit knapp 52.000 Euro rechnen und liegen damit genau im Mittelfeld. - In Magdeburg und Sachsen-Anhalt ...
... sind die Verdienstchancen dagegen deutlich schlechter: Entwickler müssen sich mit knapp 42.000 Euro begnügen und verdienen damit 20.000 Euro weniger als ihre Kollegen in Hessen. - Auch in Erfurt und Thüringen ...
... erhalten Entwickler mit 41.300 Euro knapp 20.000 Euro weniger als im benachbarten Hessen. - Rostock und Mecklenburg-Vorpommern bilden das Schlusslicht ...
... in Sachen Entwickler-Vergütung: Hier erhalten Programmierer 40.000 Euro.
DevOps nur halbherzig umgesetzt
Manchmal liegt der Fehler in der Art und Weise, wie DevOps in einem bestimmten Projekt zur Anwendung kommen. So arbeitet ein Fahrzeug-Leasingunternehmen mit diversen Partnerfirmen in der gesamten USA zusammen. Alle Kundendaten und Leasingwünsche aller Partner werden in einer eigens entwickelten Softwarelösung verarbeitet. Ein großer Teil der Daten muss aber durch Drittanbieterdienste verifiziert werden, weil es sich hier um Finanztransaktionen handelt und die hier involvierten Dienstleister wiederum eigene Systeme betreiben (müssen).
"Das DevOps-Setup für diese Software baut auf Servermetriken auf - wie Antwortzeiten und Systemausfälle, Entwicklungsstatistiken und Automatisierung", erklärt Nathaniel Rowe, der das genannte Leasingunternhmen in Softwarefragen berät. "Weil die Systemüberwachung fehlerhaft war, fiel vor einigen Wochen das gesamte System aus", erzählt er. "Ein notwendiger Drittanbieterservice, der Leasingnehmer validiert, hatte einen Netzausfall, was zum Crash der gesamten Infrastruktur führte."
Das sollte de facto kein Problem darstellen. Da die Software - im Übrigen günstig ausgelagert - aber so konstruiert war, dass alle externen Prozesse auf den genannten Service zugreifen mussten, ging nichts mehr. "In einem Unternehmen wie diesem brechen dadurch die Umsätze sofort ein", resümiert Rowe.
Wo lag also das Problem? DerDevOps-ProzessDevOps-Prozess war einfach nicht von vorne bis hinten komplett umgesetzt - man verließ sich viel zu sehr auf die genannten Servermetriken, anstatt in aktive Überwachung externe Dienste zu investieren, die für einen Betrieb unabkömmlich waren. "Das war förmlich ein schwarzes Loch bei uns - wir haben es aber nicht entdeckt, weil 99 Prozent der Probleme sonst immer auf fehlerhaften Code zurückzuführen sind und nicht auf weiter außenliegende Störungen", erklärt Rowe. Alles zu DevOps auf CIO.de
Als der Ausfall bekannt wurde, machte sich das Entwicklerteam daran, den betroffenen Validierungsdienst zu isolieren und Prozesse einzubauen, um ihn zu umgehen - dadurch ließen sich wenigstens die Kundendaten retten, die die Partnerunternehmen ins System gegeben haben.