Kienbaum-Studie
Die IT-Organisation im Jahr 2016
"Mehr als die Hälfte der CIOs gehen aufgrund des Kostendrucks und einer Fokussierung der IT-Organisation davon aus, dass der Anteil an Fremdleistungen steigen wird", so die Studie (Grafik III). Vor allem in den Bereichen Application Development und Network Services. Beispiel Atradius: Der niederländische Kreditversicherer hat die Mitarbeiterzahl vor drei Jahren um 40 Prozent reduziert. Inhouse gibt es nur noch das Demand-Management und ein zentrales Service Delivery Center, das alle 40 Ländergesellschaften betreut.
Atradius: Fokus auf Management der Service-Provider
CIO Jörg Müller: "Der Fokus liegt jetzt auf dem Management unserer Service-Provider, und das Projekt-Management befasst sich insbesondere mit den Fragen: Wie können wir effizienter werden, was will der Kunde?" Auch Schütz spricht ganz offen über die Zukunft seiner Leute. "Wenn unser neues System steht und der Innovationsstau abgebaut ist, wird der Bedarf an Entwicklern sinken - und der Bedarf an Mitarbeitern, die fähig sind, in Geschäftsprozessen zu denken, steigen."
Die Frage ist nur: Wo sollen all die neuen Kompetenzen so schnell herkommen? Nach den befragten CIOs soll der Bereich Veränderungs- und Transformations-Management um 79, Business Process ManagementBusiness Process Management um 77 Prozent steigen (Grafik IV). Hölscher wie auch Schütz setzen auf RecruitingRecruiting - gerne Informatiker mit betriebswirtschaftlicher Zusatzausbildung - und auf Weiterbildung. "Die Mitarbeiter, die wir künftig brauchen, gibt es nicht wie Sand am Meer", so Schütz von LH Cargo, "sie sind nur bedingt von außen zu bekommen. Sie wachsen langsam innerhalb des Unternehmens heran." Ein klarer Wink für HR, insbesondere die Personalentwicklung. Alles zu Business Process Management auf CIO.de Alles zu Recruiting auf CIO.de
Beim niederländischen Kreditversicherer Atradius heißt es schon heute zweimal im Jahr für die IT-Mitarbeiter: Antreten zum Review! "Wir müssen mit unseren Leuten frühzeitig ins Gespräch kommen, wie stellt ihr euch eure Zukunft vor, was können wir euch bieten - und sie dann fit machen", sagt CIO Jörg Müller.
Gemischte Teams schaffen und Konflikte austragen
Nicht nur was das fachliche Know-how angeht, sondern auch in Sachen Soft Skills: in gemischten Teams arbeiten, Konflikte austragen, so kommunizieren, dass auch die Kollegen aus den Fachbereichen einen verstehen, intuitiv und kreativ sein, konventionelle Denkmuster infrage stellen und den Mut aufbringen, ganz neue Wege einzuschlagen. "Gerade für IT-ler oft nicht ganz einfach", so Müller. "Sie sind geeicht auf Präzision und Fehlervermeidung." Und wie Schütz sagt: "gewohnt, abgeschieden in IT-Towern vor sich hinzuwerkeln."