Kienbaum-Studie
Die IT-Organisation im Jahr 2016
Derzeit arbeiten vor allem Anwendungsentwickler in den Organisationen, gefolgt von Infrastrukturbereitstellung, IT-Betrieb und IT-Support (siehe Grafik 1). "Doch deren Bedeutung schwindet", so Thomas Heinevetter, Director bei Kienbaum. Nicht nur die klassischen IT-Supply-Funktionen gehen zurück, auch in der Anwendungsentwicklung wird im Zuge der Industrialisierung der Anwendungslandschaft und des gezielten Einsatzes von Standardlösungen und anstehender Konsolidierungen der Personalanteil abnehmen.
Gesucht sind Mitarbeiter für Governance und Demand-Management
Stattdessen gefragt: Mitarbeiter in den Bereichen IT-Governance und IT-Demand-Management. Also IT-Profis, die verstehen, was das Unternehmen braucht, und als Brückenbauer in die Fachabteilungen fungieren. Heinevetter geht hier von einer Steigerung um acht Prozent aus (siehe Grafik II).
Roland Schütz kann die Ergebnisse der Kienbaum-Studie nur unterstreichen. "Erstaunlich treffend", so der IT-Chef der Lufthansa Cargo. "Wäre sie zwei Jahre früher erschienen, hätte ich mir viele Argumente sparen können." Damals wechselte der promovierte Physiker von Lufthansa Systems zur Cargo. Der Bereich IT-Supply wurde zwar schon Ende der 90er-Jahre aus dem Unternehmen herausgeschält - "ein wichtiger Schritt", so Schütz.
Doch mit der Zeit ist eine IT-Landschaft gewachsen, die nicht mehr so recht zu einem agilen und flexiblen Unternehmen passen wollte. "Wenig innovativ, wenig effizient, enorm komplex und doch lückenhaft und außerdem schwer zu bedienen", erklärt Schütz. Vereinfachung war angesagt - eine Standardplattform für die drei Kernbereiche Vertrieb, Logistik und FinanzenFinanzen. "Neben unserem Warenstrom fließt ein Informationsstrom", sagt Schütz, "und der wird immer komplexer." Top-Firmen der Branche Finanzen
"Buy, not make"
Das Projekt, das Schütz kurz nach seinem Wechsel angestoßen hat, heißt Integrated Cargo Applications Platform. Die Software hierfür kommt von IBS, einem Anbieter von Air-Cargo- und Logistik-Systemen. Dahinter steht die grundsätzliche Entscheidung, sich nicht länger am Entwicklungsrisiko beteiligen zu wollen, wie Schütz sagt. "Wir verstehen uns heute als Fast Follower: Wo bekomme ich was am Markt?" Sein Motto: "Buy, not make." Ein genereller Trend, der anhalten wird.