Strategien


Kienbaum-Studie

Die IT-Organisation im Jahr 2016

12.12.2012
Von Anja Dilk und Heike Littger

Schlechte Noten für Schnittstellen zum Business

Grafik V: Die Fachbereiche nur "befriedigend"
Grafik V: Die Fachbereiche nur "befriedigend"
Foto: cio.de

Das muss sich ändern, denn an der Schnittstelle zum Business hapert es: "In Schulnoten ausgedrückt geben die IT-Führungskräfte den Fachabteilungen in vielen Punkten eine Drei bis Vier", so Heinevetter (Grafik V). "Und auch die eigenen Leute bekommen bemerkenswerterweise nur eine Drei in IT Demand-Management." Eine Möglichkeit, dies zu ändern, sieht der Berater in einem zentralen Zusammenarbeitsmodell - ausgestattet mit entsprechender Entscheidungs-, Steuerungs- und Umsetzungskompetenz. "Das ist jedoch reifegradabhängig", sagt Heinevetter, "nicht für jedes Unternehmen von Anfang an geeignet." Generell gilt jedoch: Mandate und Verantwortlichkeiten klären, Berichtswege organisieren, Rollen definieren.

Triumph-Mann Hölscher haben die Ergebnisse der Kienbaum-Studie bestärkt: das Demand-Management ausbauen, die Arbeit der IT-Experten entlang der Prozesse im Unternehmen organisieren und den abteilungsübergreifenden Austausch systematisieren, um voneinander zu lernen. Während früher die einzelnen Funktionsbereiche getrennt saßen, gibt es bei Triumph nun verstärkt bereichsübergreifende Meetings mit Vertretern der IT- und Fachabteilungen von Sales über Supply Chain bis Finance. Manchmal stellt sich dabei heraus, dass ein Problem gar nicht mit ausschließlich technischen Mitteln zu lösen ist.

Zu wenige Frauen

Grafik VI: Der Frauenanteil wächst um 31 Prozent.
Grafik VI: Der Frauenanteil wächst um 31 Prozent.
Foto: cio.de

Bleibt noch das Thema "Frauen". Dass mehr IT-lerinnen den Organisationen gut tun würden, steht außerfrage. "Mit ihren ausgeprägten kommunikativen und koordinativen Fähigkeiten, in Ergänzung zu ihren fachlichen Qualifikationen" so Heinevetter, "sind sie ideal, um die Kompetenzlücke der IT an den Schnittstellen zum Geschäft zu schließen."

Doch auch hier haben die Organisationen die Zeichen der Zeit offenbar verschlafen. Nur knapp jeder fünfte Mitarbeiter in IT-Organisationen ist weiblich, so die Kienbaum-Studie, auf der Führungsebene sind es gerade mal acht Prozent (Grafik VI). Am schlechtesten schneiden erstaunlicherweise Public und Automotive ab. Den Grund für das Dilemma sieht Heinevetter darin, dass "Frauen mit reinen Technikjobs nicht zu gewinnen sind". Deswegen sein Rat: mit speziellen Recruiting-Programmen Frauen für die Steuerungsjobs, Governance und Demand-Management begeistern.

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