Agile Software-Entwicklung
Die Scrum-Erfahrungen bei Payback
Verträge anders gestalten
Den wesentlichen Hemmschuh für eine weitere Verbreitung von Scrum sieht IT-Manager Ehrhardt in der gängigen Vertragsgestaltung: "Im Zuge der Wasserfallmethode sind Festpreise üblich, wobei schon zu Projektbeginn der Leistungs- und Funktionsumfang möglichst exakt festgeschrieben wird." Das mache mit Scrum natürlich keinen Sinn, weil es ja gerade zum Prinzip vom Scrum gehört, dass sich der Leistungsumfang während der Laufzeit ändert und an die tatsächlichen Anforderungen angepasst wird.
Als Vertragsgrundlage empfehlen sich – nach einer Pilotphase – projektbezogene Open-Scope-Verträge auf Basis von Monatspauschalen mit definierten Ausstiegskriterien. Damit habe der Kunde allemal eine bessere Kalkulations- und Steuerungsgrundlage als mit den bisher üblichen Verträgen.
Ehrhardt kann sich an kein langjähriges Projekt erinnern, das nach klassischer Methode geplant, vertraglich vereinbart und abgewickelt wurde und tatsächlich in Time & Budget geblieben wäre. "Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie ein großes Projekt planen, Dokumentation und Pflichtenheft an einen Outsourcing-Dienstleister geben und nach einem Jahr eine Software erhalten, die ohne Nachbesserungen einsetzbar ist, ist gleich null", sagt Ehrhardt. Vertrag hin oder her.