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Asklepios

Einheits-IT nach Privatisierung

Reppesgaard studierte in Hannover und arbeitete danach als Reporter und Moderator bei Hörfunk von Radio Bremen zu innen- und jugendpolitischen Themen und in den Bereichen Technologie und Wissenschaft. Seit dem Jahr 2000 lebt er in Hamburg, seit 2001 arbeitet er mit Christoph Lixenfeld im druckreif Redaktionsbüro zusammen.

Die Klinikärzte tragen bei der Visite einen von insgesamt 150 mobilen Computern ans Krankenbett. Über 700 Zugriffspunkte spannt sich ein drahtloses WLANNetz, über das die relevanten Befunde, Röntgenbilder und andere Daten aus dem zentral vorgehaltenen Pool an das Krankenbett gelangen. Auch das digitale Bildarchiv ist nicht mehr wie früher auf mehrere Server im Krankenhaus verteilt. Die Speicherplatten für radiologische Befunde sind in ein RechenzentrumRechenzentrum ausgelagert, das auch von den anderen Asklepios-Häusern in Hamburg genutzt wird. Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

Ende des Dokumenten-Durcheinanders

Auch die digitalen Fallakten, die in Barmbek zum Einsatz kommen, sollen bald Asklepios-weit genutzt werden. Ihre technische Basis ist die „e-Health Interoperability-Plattform“ (eHIP), die auf dem SAP IS-H-System aufsetzt. Wird ein Patient eingeliefert, erfassen die Mitarbeiter seine Daten. Der Datensatz wird nun direkt in SAP angelegt und zentral gespeichert, kann aber überall, wo er benötigt wird, abgerufen werden. Dadurch wird das Dokumenten-Durcheinander kleiner.

Niedergelassene Ärzte bekommen mit einer Chipkarte, einem Kartenleser und einem Passwort Zugriff auf sämtliche Arztbriefe und Befunde ihrer Patienten. Auch dies hilft, Dokumentations- und Kommunikationsfehler zu vermeiden. Das Portal wird derzeit getestet.

Ob wirklich alle Mediziner, die Patienten an eine der Asklepios-Kliniken in Deutschland einweisen, die Technologie nutzen werden, ist noch ebenso ungewiss wie die Akzeptanz der eHIP-Plattform über den Konzern hinaus. Für Pöttgen ist es aber nicht primäres Ziel, als technologischer Schrittmacher zu agieren: „Barmbek ist kein Experimentierfeld, es geht darum, Dinge im Prozess auszuprobieren.“ Wenn nun etwa die Transpondertechnologie erprobt wird, ist das kein RFID-Test, sondern ein Versuch, Blutkonserven zu markieren oder die Dokumentationsprozesse etwa bei der Lagerung und der Vergabe extrem teurer Medikamente neu zu gestalten. „Wenn wir es schaffen, dem Arzt die Informationen und Ressourcen zur Verfügung zu stellen, die er braucht, hat die IT ihre Aufgabe getan“, sagt er. „Mehr wollen wir gar nicht.“

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