Online-Handel lernt dazu
Emotionen sind alles
Es geht auch ums Geld
Wer nun allerdings glaubt, der Konsument müsse einfach nur professioneller verführt werden, der irrt. Die Marktforscher von Pricewaterhouse-Coopers geben zu bedenken: Eine Mehrkanalstrategie werde nur dann erfolgreich sein, wenn Konsumenten bei der Nutzung unterschiedlicher Kanäle eindeutige Vorteile für sich erkennen könnten. In einem Land, in dem Discounter wie Aldi und Lidl groß werden konnten, ist klar: Es geht auch um Preisvorteile beim Einkauf. Gelingt es, konkreten Nutzen und Einkaufserlebnis miteinander zu verbinden, dann dürfte der richtige Weg gefunden sein, um die Kundenbindung erheblich zu steigern.
Alexander Hassel, PR-Manager bei Shopgate, einem Anbieter von mobilen Websites, differenzierte kürzlich in einer Pressemitteilung, indem er sagte: "Es kommt immer darauf an, was Händler verkaufen. Bei Konsumgütern hat man es sehr schwer, wenn man sie nicht auch online anbietet. Höchstens bei großen, ausgefallenen Produkten kann man noch ohne Online-Shop auskommen."
So geht kaufen heute
So katastrophal die Entwicklung beim Modelabel Abercrombie & Fitch auch verlief: Zumindest was den Online-Auftritt betrifft, kann der Einzelhandel von den Amerikanern lernen. Auf deren Homepage kann man zunächst einmal zwischen fünf verschiedenen Sprachen wählen, um dann wohlgelenkt durch das Angebot zu surfen. Die Seite ist klar aufgebaut, vermeidet dabei jeden Schnickschnack. Gleichzeitig vermittelt sie das Lebensgefühl der Menschen, die Abercrombie ansprechen will: jung, attraktiv, sexy.
Kein Zweifel: Abercrombie & Fitch kann online. Und wer gar nicht genug bekommt von dem Modelabel, der kann sich zudem die App herunterladen und ist so permanent auf dem neuesten Stand der elitären Abercrombie-Welt. Würde das Unternehmen seinem CEO einen Maulkorb verpassen, könnten die Geschäfte wieder aufwärtsgehen.