Flexible Vorteile treffen auf kaum absehbare Risiken

Enterprise SOA im Überblick

12.10.2007
Von Thomas Mach/CW.at

Häufig ist es sinnvoll, existierende Anwendungslogik in höherwertige und stärker fachbezogene Composite Services zu aggregieren. Viele BPMS unterstützen hierzu die Service-Orchestrierung. Dabei handelt es sich häufig um eine technische Orchestrierung. Daher ist es sinnvoll, diese technischen Orchestrierungen - häufig mehrere Hundert - im BPMS von den rein fachlichen Prozessen - normalerweise weniger als hundert - zu trennen. Das lässt sich beispielsweise mit unterschiedlichen Name-Spaces regeln. Ein Geschäftsprozess ist dadurch gekennzeichnet, dass er für den Fachbereich verständlich ist, potenziell lange läuft und Benutzerinteraktion enthält. Eine Orchestrierung dagegen aggregiert elementare Operationen, läuft in der Regel sehr kurz (Millisekunden) und enthält nur Interaktionen zwischen Maschinen.

Neben dem Zusammenwachsen von SOA, BPM und BRM spielt Business IntelligenceBusiness Intelligence (BI) eine weitere wichtige Rolle in der Enterprise SOA: Im Kontext von BI werden SOA-Konzepte zunehmend genutzt, um historisch gewachsene, komplexe BI-Umgebungen besser in den Griff zu kriegen. So genannte Analytic SOA Services werden als Strukturierungsmittel und grundlegende Bausteine für analytische Anwendungen verwendet (semantische Integration). Innovative Hersteller erlauben zusätzlich die flexible Kombination von klassischen Data-Warehouse-Analysen mit dem Echtzeitzugriff auf operative Daten über Web Services. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de

Anwendungslogik herauslösen

Das Einbinden der BI in die Enterprise SOA ermöglicht außerdem die effizientere Steuerung von Prozessen im BPM über Key Performance Indikatoren (KPIKPI). Dies ist bedeutend, weil KPI Aussagen über die Prozess-Performance machen und damit einen wichtigen Input für die Prozesssteuerung und -optimierung liefern. Alles zu KPI auf CIO.de

Eines der wichtigsten Ziele beim Strukturieren der SOA ist die Trennung von Anwendungslogik mit verschiedener Charakteristik. Dabei sind Änderungshäufigkeit und die Person, die die Änderung vornimmt, wichtige Kriterien. Die Unterschiede lassen sich anhand der Politik für die Kostenerstattung in der privaten Krankenversicherung erläutern: Der generelle Prozessablauf, der von der Poststelle über die medizinische und gebührenrechtliche Prüfung der einzelnen Fälle bis zur Auszahlung reicht, ist durch die Aufbauorganisation und die grundsätzliche Arbeitsteilung in der Schadensabteilung relativ fest vorgegeben. Eine langfristige Prozessanalyse und -optimierung lässt sich hier am besten mittels BPM erreichen.

Im Rahmen dieses Prozesses möchte man aber auch auf Tagesbasis Steuerungskriterien beeinflussen. Tritt beispielsweise vermehrt Missbrauch im Zusammenhang einer bestimmten Diagnose auf, wird das Unternehmen zielgerichtet in diesem Bereich prüfen wollen. Dadurch wird der grundsätzliche Prozessablauf nicht verändert, aber die Verteilung verschoben, welche Fälle maschinell reguliert werden und welche vorher manuell zu prüfen sind. Eine solche taggenaue Steuerung wird durch das Anpassen entsprechender Regeln in einem BRM-System ermöglicht. Dieser Beitrag des BRM für die Enterprise SOA rückt auch für die Hersteller von BRM-Plattformen immer stärker in den Mittelpunkt der Produktentwicklung.

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