Flexible Vorteile treffen auf kaum absehbare Risiken
Enterprise SOA im Überblick
Ein gutes Verständnis der unterschiedlichen Artefakte einer Enterprise SOA (Prozesse, Regeln, Aktivitäten, Services) und deren Zusammenspiel ist elementar für den Erfolg. Für das Management der SOA-Artefakte nutzen Unternehmen idealerweise ein Metadaten-Repository. Damit lassen sich Informationen über die Syntax und Semantik der verschiedenen SOA-Artefakte verwalten, ferner Zusammenhänge aufzeigen, analysieren und visualisieren. Die Daten im Repository geben den Nutzern wichtige Informationen über die operationalen Abhängigkeiten und Auswirkungen im Änderungsfall.
Eine Enterprise SOA ist fast ausnahmslos in einem heterogenen Systemumfeld angesiedelt. Häufig wird auch die zugrunde liegende Plattform nicht aus einem Guss sein, sondern Produkte von mehreren Herstellern umfassen. In diesem Fall ist es wichtig, dass das Metadaten-Repository für den Einsatz in einem solchen heterogenen Umfeld geeignet ist. Marktführende Produkte zeichnen sich durch große Offenheit und Anpassbarkeit aus.
Spezielle SOA-Repositories konzentrieren sich auf die Verwaltung von grundlegenden SOA-Artefakten wie WSDL, Policy-Metadaten oder XML Schemas. Das Anwendungsfeld für Metadaten in einer Enterprise SOA ist allerdings wesentlich breiter; es umfasst beispielsweise Informationen über das Zusammenspiel von Prozessdefinitionen via BPML (Business Process Modeling Language), Business Rules und SOA-Services. Auch die SOA-basierende Komponentisierung und Entflechtung von großen Mainframe-Anwendungen lässt sich mit Hilfe eines Metadaten-Repository steuern, indem beispielsweise Informationen über die Implementierung hinter den SOA Interfaces verwaltet werden. Dabei kann es sich etwa um interne Interfaces und Call-Dependencies handeln, aber auch um Datei- und Tabellenzugriffe.
Viele Unternehmen fangen heute damit an, verschiedene Metadaten-Repositories föderiert einzusetzen, um so eine umfassende Sicht auf planungsrelevante Informationen in der IT zu erhalten. Weitere Repository-Klassen, die hier eine Rolle spielen, umfassen beispielsweise Configuration Management Databases (CMDB), EAM Repositories (Enterprise Architecture Management) und PPM Datenbanken (Projekt-Portfolio-Management). Aufgrund der vielen Abhängigkeiten ist die größte Herausforderung für ein erfolgreiches SOA-Metadaten-Management die organisatorische Disziplin. Ohne ein solches Metadaten-Management fehlt indes die Voraussetzung dafür, Geschäftsprozesse in einer Enterprise SOA auf den verschiedenen Abstraktionsebenen sichtbar zu machen, und damit die notwendige Kontrolle über sie zu gewinnen.
Schnell Etappenziele erreichen
Das erfolgreiche Einführen einer Enterprise SOA hängt von vielen Faktoren ab. Einerseits ist es hilfreich, ein Sponsoring auf der Ebene der IT Executives zu erhalten. Andererseits wird es immer nötig sein, auch dem Business schnell die Vorteile aufzuzeigen. Es gilt daher, Quick Wins zu erreichen und einzelne Erfolge zu dokumentieren und zu kommunizieren, bevor ein Durchsetzen der Enterprise SOA auf globaler Ebene möglich ist. Dazu gibt es zwei prozesszentrische Umsetzungsmodelle: den BPM-getriebenen Top-down-Ansatz und den BAM-getriebenen Bottom-up-Ansatz.