Umfrage: "State of the CIO 2007"
Entspannte CIOs
Das "Bunter Hund"-Image des CIOs als Kommunikator macht es dem IT-Manager nicht einfach – gerade in einem technisch orientierten Konzern wie Honeywell. Da wundert es nicht wenig, dass der Status den CIO zurzeit doch eher als Manager demaskiert, der zwar hier und da das Wort Kommunikation auf seine Fahnen schreibt, dann aber doch die meiste Zeit mit anderen Dingen verbringt, die er auch allein in seinem Büro erledigen kann, wie Honeywell-Manager Vor sich ausdrückt. Managern aus anderen Disziplinen drängt sich das Bild auf, der CIO sitze in seinem stillen Kämmerlein und schlage sich mit Technik herum, so Kuoni-CEO Meier.
Klassische IT größter Nutzenbringer
Doch Vor ist ein hemdsärmeliger Typ: Drastisch ausgedrückt erwarteten viele Fachbereiche „nicht die Frage nach dem Sinn und Unsinn“, sondern die Lieferung von Leistungen. Die Gretchenfrage lautet: "Soll das Projekt schnell fertig werden, oder nehme ich mir mehr Zeit für Kommunikation?“
Der Umfrage zufolge schätzen die Befragten klassische IT-Fähigkeiten als den größten Nutzenbringer ein. Dazu gehören neben dem „Evergreen“ Prozesse auch Themen wie das Beherrschen von Projekt-Management, die Entwicklung und Betreuung von IT-Architekturen, Sicherheitsthemen sowie die Entwicklung der gesamten IT-Infrastruktur. Da bleibt also beim besten Willen wenig Zeit für Kommunikation. Dieser Zeitdruck nimmt nach Vors Ansicht das Tagesgeschäft weitgehend ein und zudem viel Management-Zeit weg. Darin liegt nach Aussage von "State of the CIO 2007“ jedoch die wichtigste Fähigkeit der IT-Manager: im strategischen Denken und Planen. Das Verstehen von Geschäftsprozessen rangiert auf Platz 2, gefolgt von der effektiven Kommunikation.
Kundenservice dominiert Prozesse
Dass die Vermittlung von IT sich inzwischen auch in den technischen Bereichen der IT niederschlägt, beweist, dass das Thema den CIO beschäftigt. Auf die Frage, für welche Bereiche die IT die Geschäftsprozesse verbessert, entschieden sich die meisten Befragten erstmals in dieser zum dritten Mal durchgeführten Studie für den Kundenservice.
"Das ist erstaunlich“, kommentiert Honeywell-Mann Vor, und ein Zeichen dafür, dass CIOs sich langsam von den klassischen Geschäftsprozessen wegbewegten - also Buchhaltung oder FinanzenFinanzen. „Kundenservice bietet heute einen Wettbewerbsvorteil, sonst würde man darin nicht investieren“, schlussfolgert Vor. Im vergangenen Jahr 2006, als das Thema Buchhaltung und Finanzen noch auf dem ersten Platz rangierte, beschäftigten sich v iele Unternehmen mit dem Sarbanes-Oxley Act (SOX) und mit Basel II: „Diese internen Themen sind in vielen Firmen jetzt abgeschlossen“, so IT-Mann Vor. Auch die Logistik, der Verkauf sowie das Auftrags- und Rechnungswesen werden in diesem Jahr vom Kundenservice getoppt. Das sei ein eindeutiges Zeichen dafür, dass viele Standardprozesse wie beispielsweise die üblichen ERP-Themen sich inzwischen in den Unternehmen etabliert hätten und erfolgreich und zuverlässig liefen. Top-Firmen der Branche Finanzen