Erfahrungen eines CIOs

Erfolgsfaktoren für die SAP-Einführung

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.
Egmont Foths aktuelles Buch "Exzellente Geschäftsprozesse mit SAP", ist Anfang September im Springer-Verlag erschienen.
Egmont Foths aktuelles Buch "Exzellente Geschäftsprozesse mit SAP", ist Anfang September im Springer-Verlag erschienen.

Als Faktor Nummer eins nennt er "die richtigen Mitarbeiter mit kultureller Passfähigkeit, Begeisterung für dieselben Ideen, Erfüllung der Anforderungen des Unternehmens, die innovativ, eigenverantwortlich, engagiert, hoch motiviert und gut ausgebildet sind." Wenn man mit den richtigen Mitarbeitern zusammenarbeite, gehe alles viel einfacher, erläutert er. Man stecke Ziele und Rahmenbedingungen ab, vereinbare die Grundsätze, nach denen gearbeitet werde, und die Mitarbeiter erledigen ihre Aufgaben selbstständig.

Damit die Mitarbeiter selbstständig arbeiten können - das ist ein weiterer Erfolgsfaktor -, ist ein direkter unmittelbarer Informationsaustausch von besonders großer Bedeutung. Außerdem gibt Foth die Empfehlung, Probleme als Chancen zur Verbesserung zu betrachten. Bei Fischer hatte er ein sogenanntes "Problem Board" etabliert, das im Großraumbüro für alle Mitarbeiter sichtbar an der Wand hing: "Darauf haben wir die fünf größten Probleme notiert, welche Maßnahmen eingeleitet wurden und welche Ergebnisse wir erzielt haben", sagt er. Wenn solch ein Problem erfolgreich gelöst wurde, entstand ein Standard.

Prinzip des Lean-Managements

Weil Foth vor seiner Position in IT-Verantwortung unter anderem auch in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Marketing sowie als COO gearbeitet hat, spielen Prozesse, geschäftliche Anforderungen und Marktentwicklungen eine große Rolle für ihn. Ein weiterer zentraler Ratschlag im Buch lautet deshalb, nur stabile Prozesse in Informationssystemen abzubilden: "Prozesse sollte man erst dann in einem Informationssystem abbilden, wenn man sie vorher analysiert, optimiert und standardisiert hat und sie stabil laufen", erläutert Foth. In einem nächsten Schritt könne man sie überwachen und mit Kennzahlen Vergleiche anstellen.

Das Buch erläutert darüber hinaus auch das Prinzip des Lean-Managements, das vor mehr als 50 Jahren von Toyota erfunden wurde und seitdem vom Konzern praktiziert wird. Toyota verwendet nur ausgereifte Technologien und geht keine unnötigen Risiken ein. Was man realisieren möchte, wird im Vorfeld sehr ausführlich getestet. "Wenn Toyota sich aber für etwas entschieden hat, geht man dort sehr konsequent vor und realisiert es in kurzer Zeit", sagt Foth.

In kurzer Zeit realisierte der CIO auch sein Buchvorhaben. Foth, der gerne schreibt und schon mehrere Bücher veröffentlicht hat, verfasste sein aktuelles Buch im Wesentlichen zwischen Weihnachten und Neujahr. Dabei ist er sehr strukturiert vorgegangen: "Erst habe ich mir überlegt, welche Themen ich behandeln möchte ,und habe mir eine Stichwortliste mit möglichen Kapiteln gemacht, die das Buch enthalten soll", erläutert er seine Vorgehensweise. Beim Schreiben selbst habe er jeden Tag mindestens einen Abschnitt verfasst. "Es war einfach, so schnell zu sein. Ich habe ja über meine tägliche Arbeit geschrieben“, schmunzelt er. Die Materialien hatte er bereits alle vorliegen, und es fielen keine größeren Recherchen mehr an. Später folgten noch der Feinschliff und Korrekturen.

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