Tipps von Roland Berger
Erfolgsfaktoren fürs Stammdaten-Management
In vielen Unternehmen hat sich jüngst Ernüchterung eingestellt: Mit viel Aufwand arbeiteten sie in den vergangenen Jahren daran, ihre IT-Systemlandschaften zu vereinfachen.
Doch eine qualitativ bessere und effizientere Nutzung der darin gespeicherten Stammdaten sind trotz dieser Umstellungen nur selten eingetreten. Denn oft spielen Datenharmonisierung und Master Data Management nur eine untergeordnete Rolle in den Firmen. Und das hat Folgen. Denn die mangelnde Qualität der Stammdaten ruft kostspielige Probleme, etwa in den nachfolgenden Bereichen, hervor:
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Ortsinformationen: Fehler in geographischen Daten führen zu mangelhaften Logistikplanungen und damit zu höheren Frachtkosten.
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Lieferantendaten: Aufgrund von Duplikaten im Lieferantenstamm werden falsche Umsatzzahlen in Bezug auf einen bestimmten Lieferanten ("supplier spend") berechnet. Dies kann nachteilig sein bei der Verhandlung neuer Konditionen.
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Kundendaten: Fehlende oder fehlerhafte Informationen in den Kundenhierarchien, etwa über Beziehungen zwischen Mutter- und Tochtergesellschaften, können dazu führen, dass Kreditlimits überzogen werden. Im Fall einer Kundeninsolvenz droht dann der Zahlungsausfall.
Um solche Fehler zu korrigieren, benötigen Fachbereiche und IT teilweise umfangreiche personelle Kapazitäten, die an anderer Stelle abgezogen werden müssen. Neben den teilweise erheblichen Kostenbelastungen fehlen diese Kapazitäten damit in wichtigen strategischen Projekten.