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Kommentar

"Falsche Versprechen"

05.10.2005
Über den Erfolg einer Service orientierten Architektur entscheidet kein Produkt sondern ein tiefes Verständnis der Geschäftsprozesse, meint Jost Hoppermann.

Service Oriented Architectures (SOA) sind derzeit einer der viel diskutierten Ansätze in der IT. Vor allem die Hersteller versuchen das Thema voranzutreiben und stellen ausschließlich die Vorteile dar. Entscheider sollten aber Versprechungen der Hersteller kritisch gegenüberstehen. Diese behaupten gerne, dass sie das Produkt für alle Anforderungen haben. Es gibt aber nicht eine Lösung, die sämtliche Bedürfnisse erfüllt. Es gibt keinen Königsweg, der für alle Unternehmen gleichermaßen gilt.

Die Firmen sind gut beraten, sich nicht einfach auf das Komplettpaket eines einzelnen Anbieters zu verlassen. Sie sollten eine eigene SOA-Strategie aufbauen - unter Umständen auch auf Basis unterschiedlicher Produkte. Zudem sollten Entscheider nicht versuchen, alles auf einmal zu realisieren.

Eine Implementierung von SOA hat mehr Aussicht auf Erfolg, wenn zunächst gedanklich eine SOA-Ziel-Plattform entwickelt wird. Als Orientierung sollten die Möglichkeiten dienen, die SOA für eine flexible Veränderung der Geschäftsabläufe, die Definition/Nutzung von Business Services und die Analyse/Optimierung von Geschäftsergebnissen und Prozesskosten bieten kann. Aufbauend auf die so entstehende Vision kann die vorhandene Anwendungsplattform Schritt für Schritt in Richtung SOA erweitert werden.

Der Erfolg hängt aber nicht allein von der Umsetzung der eigenen SOA-Vision und der Zusammenstellung einer zukunftsweisenden Infrastruktur ab. Die Zusammenarbeit von Fachseite und IT-Abteilung ist ein weiteres wichtiges Thema. Einige Unternehmen sind inzwischen dazu übergegangen, IT-Steuerungskomitees einzurichten. Diese bestehen sowohl aus IT-Spezialisten als auch aus Mitarbeitern, die mit den Geschäftsabläufen sehr vertraut sind. Dies führt zum einen zu einem stärkeren Dialog. Zum anderen eröffnet es auch die Möglichkeit zu einer engeren Zusammenarbeit.

Es reicht allerdings nicht, nur gemeinsam die Voraussetzungen für erfolgreiche Geschäftsinnovationen und IT-Projekte zu identifizieren und die Prioritäten dafür festzulegen. Vielmehr müssen die Informationstechnologie und die Geschäftsprozesse gleichzeitig entwickelt werden.

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