Schlüsselfertiges Container-Rechenzentrum
FAQ zum Rechenzentrum in der Box
Welche Lösungen gibt es und was kosten sie?
Mittlerweile gibt es einige Anbieter von Container-Rechenzentren, darunter Rittal, Cancom, Huawei, HP, Infotech oder die DC Datacenter Group (Tochter proRZ). Sie alle bieten individuelle und Standard-Rechenzentren aus dem Container zum Kauf oder teilweise zur Miete an. Der Preis hängt von der Konfiguration und Leistung des Containers ab sowie von der Mietdauer.
Ein Beispiel: Cancom verlangt für einen Standard ISO-Container mit 5 Server-Racks mit je 42 Höheneinheiten, 20 KW USV, 20 KW Kühlung (Kaltwasser - redundant); Trennung von Warmluft und Kaltluft, Löschgasanlage, Brandfrühsterkennung und Remote Monitoring-Lösung pauschal 139.000 Euro.
Vorteile von Container-Rechenzentren?
Container-Rechenzentren bieten eine Reihe von Vorteilen:
• Schnelle Verfügbarkeit: Im Gegensatz zu traditionellen Rechenzentren, bei denen von der Planung über den Bau bis hin zur Inbetriebnahme bis zu zwei Jahre ins Land ziehen, sind Container-Rechenzentren innerhalb weniger Wochen verfügbar.
• Niedrigere Investitionskosten: Aufwändige Planung und Baumaßnahmen entfallen, benötigt werden genügend Platz sowie Anschlüsse für Strom, Wasser und Datenleitung. Damit sind auch die Investitionskosten niedriger als beim Bau eines klassischen Rechenzentrums.
• Skalierbarkeit: Dank reversibler Seitenwände ist es möglich, Container-Rechenzentren beliebig zu skalieren. Wer eine höhere Kapazität benötigt, kann weitere Container bestellen und damit sein Rechenzentrum erweitern.
• Hohe Flexibilität: Container-Rechenzentren eignen sich für fast jeden Ort und sind mobil, da sie sich einfach transportieren lassen. Hinzu kommen verschiedene Einsatzgebiete: Nutzung zur Miete als temporärer Ersatz, Backup- oder Haupt-Rechenzentrum, Standard-Lösung für verschiedene Standorte
• Kürzere Abschreibungszeiten bringen steuerliche Vorteile
• Garantierter Leistungsumfang zum Festpreis
• Kleine Grundflächen, meist keine Baugenehmigung erforderlich
Nachteile von Container-Rechenzentren?
Container-Rechenzentren haben aber auch Nachteile:
• Beengte Verhältnisse: Da beim Standard ISO-Container der Platz wegen der Abmessungen beschränkt ist, kann sich das IT-Personal nur eingeschränkt bewegen. Größere Non ISO-Container bieten im Inneren zwar mehr Platz, sind aber aufwändiger im Transport, da oft Begleitfahrzeuge oder ein Schwertransport benötigt werden.
• Schutz vor Vandalismus und Einbruch: Unternehmen müssen die Außengeräte des Containers (z.B. Kaltwassersatz) vor Vandalismus sowie ihre Server und Daten vor Einbruch schützen. Da die Daten oft auch unternehmenskritisch sind, gelten hier die üblichen Compliance-Regeln. Daher können Unternehmen auch bei einem Container nicht auf Sicherheitspersonal verzichten.
• Enge Bindung an den Anbieter: Die Anbieter schreiben nicht selten die Ausstattung des Container-Rechenzentrums vor; daher ist die Wahl der Hardware manchmal eingeschränkt.
Worauf sollten Unternehmen bei der Wahl des Anbieters achten?
"Sehr wichtig ist eine umfassende Analyse. Das Unternehmen muss seine Wachstumsziele prüfen und wissen, wo es mit seiner IT hin will. Je größer die IT-Infrastruktur werden soll, umso eher ist der Bau eines eigenen Rechenzentrums anzuraten", sagt Bernd Hanstein, Hauptabteilungsleiter Produktmanagement IT bei Rittal. Letztendlich geben laut Hanstein auch die Analyse und Gegenüberstellung der Kosten den Ausschlag für die Entscheidung pro oder contra Container-Rechenzentrum.
Bei der Auswahl des Anbieters sollten Unternehmen neben den Kosten vor allem auf Referenzen achten - Sind die bisherigen Kunden zufrieden? Wie lange ist der Anbieter schon auf diesem Markt tätig? - und auf Datenblätter mit Effizienzwerten achten. Auch TÜV-Zertifikate oder garantierte PUE-Werte für Energieeffizienz sowie Informationen für eine transparente, nachvollziehbare Berechnung des Return on Investment (RoI) können zur Entscheidungsfindung beitragen.