IT als Stolperstein bei Fusionen
Fast jedes dritte IT-Projekt scheitert
Knapp sechs von zehn deutschen Unternehmen (57 Prozent) waren schon mindestens einmal in eine Fusion oder eine Übernahme involviert. Dennoch wird die IT bei solchen Transaktionen selten auf Herz und Nieren geprüft. Die Folgen bleiben nicht aus: 31 Prozent der IT-Projekte im Rahmen eines Mergers oder einer Akquisition (M&A) scheitern. Nur 16 Prozent werden innerhalb des festgelegten Zeit- und Finanz-Budgets umgesetzt, wie der Berater Deloitte in einer Studie berichtet.
Die Analysten halten die Ergebnisse für brisant. Schließlich bildet die IT oft das Fundament ganzer Geschäftsfunktionen. Bei den CIOs scheint die Nachricht angekommen zu sein: Drei von vier Befragten bestätigen, die IT müsse M&A-Kompetenz aufbauen. 63 Prozent der Befragten beurteilen ihre Mitarbeiter in diesem Punkt bisher mit der Schulnote drei oder schlechter. Auf die Frage, ob in diesen Bereich investiert wird, hebt allerdings mit nur 43 Prozent noch nicht einmal jeder zweite CIO den Finger.
Dabei zeigen sich im Branchenvergleich erhebliche Unterschiede: Jedes fünfte Chemie-Unternehmen attestiert seiner IT eine sehr gute M&A-Kompetenz. In der Textil-/Bekleidungsbranche dagegen bescheinigt jeder zweite Entscheider gerade mal ein Ausreichend.
Doch auch außerhalb der IT steht nicht alles zum Besten. Die Analysten haben untersucht, welche Rolle der IT in den Unternehmen zugestanden wird, die Fusionen und Zukäufe überdurchschnittlich erfolgreich abwickeln. Ergebnis: Dort gilt die IT als Business Enabler. 67 Prozent dieser Firmen weisen denn auch ein ausgeprägtes Business-IT-Alignment auf. Meistens betrachten die BWLer die Informationstechnologie aber nach wie vor nur als Service Provider.