Arbeiten in Corona-Zeiten
Führungskräfte: Schlüssel für ein gesundes Unternehmen
Sie bildeten die Basis unserer Gesellschaft, ein "dringendes Umdenken ist erforderlich", so Große-Jäger. Man müsse diese Gruppe ernst nehmen, wertschätzen und Wege der Anerkennung finden, es reiche nicht, "nur auf dem Balkon zu klatschen". Es gehe um gesunde Arbeitsbedingungen, eine faire Entlohnung, sichere Arbeitsverhältnisse und um Möglichkeiten der Weiterentwicklung. Diese Gruppe könne nicht im Homeoffice arbeiten. Deshalb sei es wichtig darüber nachzudenken, wie sie besser in die Gesellschaft integriert werden könne.
Was bleibt nach der Pandemie?
Was bleibt nach der Pandemie und was wird die Arbeitswelt von morgen auszeichnen? Ulrike Lüneburg ist sicher, dass es künftig weniger Präsenz am Arbeitsplatz gibt und dass es immer mehr Tätigkeiten geben wird, bei denen die Mitarbeiter nicht vor Ort sein müssen. Große-Jäger formuliert es so: "Es gibt kein Zurück mehr in die alte Arbeitswelt".
Die BAD-Geschäftsführerin glaubt, dass Arbeitgeber für ihre Beschäftigten einen Ort der Begegnung und Kreativität schaffen müssen, um "den Nomaden eine Heimat zu geben, einen Identifikationsort." Für Große-Jäger spielt auch das Thema Partizipation eine große Rolle. Die Digitalisierung habe zu flachen Hierarchien geführt, die digitale Kommunikation Hierarchien überwunden. Auch hier gebe es kein Zurück in die alte Arbeitswelt. Seine pragmatische Forderung an die Arbeitgeber: Arbeitsbedingungen zu schaffen, dass man sich als Arbeitnehmer nach 40 Arbeitsjahren gesund in Rente verabschieden könne.
Corona-Tagung
An einer virtuellen Konferenz Ende des Jahres zum Thema "Corona, Digitalisierung, mobiles Arbeiten, wirtschaftliche Notwendigkeiten", veranstaltet von der IHK Bonn/Rhein-Sieg, gemeinsam mit Synergie, dem Fraunhofer FIT und dem Bundesarbeitsministerium, beteiligten sich fast 100 Experten. Diskutanten waren Andreas Tautz, Chief Medical Officer der DHL Group, Ulrike Lüneburg, Geschäftsführerin der BAD Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH, Franziska Stiegler, Referentin für psychische Gesundheit in der Arbeitswelt beim BKK Dachverband, und André Große-Jäger, Referatsleiter im Bundesministerium für Arbeit und Soziales. |