Manager-Selbsteinschätzung
Führungskräfte sind keine Visionäre
Für den aktuellen Hernstein Management Report beantworteten 300 Führungskräfte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Frage, in welcher Rolle sie sich im Unternehmen sehen. Die Führungskräfte duften darauf jeweils zwei Antworten geben. An erster Stelle steht bei Chefs aus allen drei Ländern die Rolle des Kommunikators (60 Prozent), gefolgt von der Vorbild-Rolle (43 Prozent).
Erst auf Rang drei gibt es Länderunterschiede. In Deutschland und der Schweiz liegt die Rolle des Machers und Entscheiders auf dem dritten Platz, in Österreich belegt sie Platz vier. Dafür liegt bei Führungskräften aus Österreich die Rolle des obersten Förderers auf Platz drei, bei Chefs aus den anderen beiden Ländern liegt sie auf Rang vier.
Auch auf den beiden hintersten Plätzen gibt es Unterschiede. Bei Führungskräften aus Deutschland und der Schweiz steht auf Rang fünf die Rolle des Change Managers, am seltensten sehen sie sich in der Rolle eines Visionärs. Bei Chefs aus Österreich ist es umgekehrt. Dass die Rolle des Visionärs einen so geringen Stellenwert einnimmt, erklären sich die Umfrageinitiatoren mit immer kürzer werdenden Geschäftszyklen. Der Fokus liege eindeutig auf der Kurzzeitperspektive des Unternehmens in den kommenden ein bis drei Jahren.
Wie Manager die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter beeinflussen
Die Führungskräfte wurden außerdem nach den zwei wichtigsten Kriterien gefragt, die die Leistungsfähigkeit und -willigkeit der Mitarbeiter entscheidend beeinflussen. Führungskräfte aus Deutschland nennen am häufigsten die Sicherheit des Arbeitsplatzes (38 Prozent), selbstbestimmtes Arbeiten und einen eigenen Verantwortungsbereich (36 Prozent) sowie die Einbeziehung in wichtige Entscheidungsfindungsprozesse (33 Prozent). Führungskräfte aus Österreich und der Schweiz bewerten das Einbeziehen von Mitarbeitern als so wichtig, dass es in beiden Gruppen am häufigsten genannt wurde (39 beziehungsweise 38 Prozent).