Blick in die digitale Zukunft
Grenze zwischen IT und Business verschwimmt
Die künftigen IT-Aufgaben
Diese Komplexität zu managen, bleibt Aufgabe des IT-Verantwortlichen. Auch Themen wie SecuritySecurity, Performance und Compliance erfordern ein zentrales Management, das bei der IT gut aufgehoben ist. Inwieweit sich der CIO darüber hinaus in den "digitalen" Teil der IT einbringt, hängt von seinem Verständnis für das Business und seiner Vision ab. Auf jeden Fall muss er die zwei oder drei IT-Welten am Ende wieder vereinen. Denn die InnovationInnovation von heute ist das operative System von morgen. Alles zu Innovation auf CIO.de Alles zu Security auf CIO.de
- Top IT-Themen 2014
Das wichtigste Thema ist für die 120 befragten IT-Entscheider aus dem deutschsprachigen Raum in diesem Jahr die Aufrechterhaltung des Betriebs in Notfallsituationen (Business Continuity). - Business Continuity
Die hohe Bedeutung lasse sich auf die mittlerweile dramatischen Konsequenzen von Systemausfällen zurückführen. Darüber hinaus beeinflusse die Qualität des Business- Continuity-Managements auch Faktoren wie Kreditwürdigkeit des Unternehmens und Einstufung als potenzieller Geschäftspartner. - Virtualisierung
Virtualisierung war jahrelang auf die Spitze der Top-Liste abonniert. Capgemini sieht darin die Voraussetzung für eine zukunftsfähige IT-Infrastruktur. Virtualisierung sei eine der wenigen Techniken, mit denen sich noch Kostenoptimierungsund Effizienzpotenziale erzielen ließen. Außerdem lasse sich so die IT-Landschaft anpassungsfähiger gestalten. Zudem verschwinde eines der Haupthindernisse für die weitere Verbreitung mehr und mehr: Die Anbieter seien mittlerweile willens und fähig, ihre Lizenzmodelle an virtualisierte Infrastukturen anzupassen. - Integration von Standard- und Individualsoftware
Die Integration von Standard- und Individualsoftware ist ein Dauerthema. Zum Beispiel, weil nach Firmenzusammenschlüssen oder Zukäufen immer wieder fremde Systeme eingebunden werden müssen. Aber auch, weil sich Geschäftsprozesse damit leichter zu dynamischen Interaktionen verbinden lassen, wie die Autoren der Studie anmerken. - Malware
Malware war bis 2006 ein „Randproblem“, sagt Capgemini. Doch mittlerweile würden pro Tag etwa 200.000 neue Schadprogramme identifiziert. Der Aufwand, um sich gegen sie zu schützen, steige mit der Heterogenität der IT-Landschaft und der Zahl mobiler Endgeräte. Die häufig auf Tablets und Smartphones abzielenden Angriffe würden immer ausgeklügelter, weshalb die Unternehmen ihre Sicherheitsmaßnahmen permanent anpassen müssten. - Security Compliance
Security Compliance wird derzeit unter anderem wegen der NSA-Affäre hoch gehandelt. Die meisten Unternehmen haben hier noch starken Nachholbedarf. Laut Studie verfügt nicht einmal jedes zweite über ein eigenes Compliance-Programm. An der Implementierung arbeiten etwa 22 Prozent, rund zwölf Prozent befinden sich noch im Planungsstadium.
Thomas Endres, Voice: Weg vom Dienstleister, hin zum Berater
"Um die Enterprise-IT ist uns nicht bang. Voraussetzung für eine gedeihliche Zukunft und eine vielleicht noch bedeutendere Rolle im Konzert der Fachbereiche ist allerdings, dass sie weiterhin ihre operativen Hausaufgaben erledigt und gleichzeitig flexible Architekturen bereitstellt, mit denen sich Digitalisierung kostenoptimiert vorantreiben lässt.
So gelingt es dann auch, die gewaltig zunehmenden technischen Möglichkeiten zu nutzen. Ihre Provider und das Lieferantenportfolio sollten CIOs so managen, dass sie die Abhängigkeit von einzelnen Anbietern so gering wie möglich halten.
Der Erfolg der Enterprise-IT hängt von der Fähigkeit der CIOs ab, gemeinsam mit den anderen Fachbereichen und dem Topmanagement schnell Innovationen in den Prozessen, Geschäftsmodellen und Produkten zu entwickeln und zu implementieren. Hier hält vor allem die zunehmende Digitalisierung aller Geschäfts- und Lebensbereiche große Herausforderungen bereit.
Diese Herausforderungen sind wohl nur dann zu bewältigen, wenn es die Enterprise-IT schafft, ausreichend Toptalente für sich zu gewinnen. Außerdem muss sie eng mit den Geschäftsbereichen zusammenarbeiten. Für eine vom Geschäft auch nur teilweise abgekoppelte IT besteht schon mittelfristig kaum Bedarf.
Die Unternehmens-IT wird sich weiterentwickeln: weg vom Dienstleister der Fachbereiche hin zum Berater und Partner für Business-Digitalisierung und Business-Strategie. Dazu wird ihr in Sachen Organisation, Geschäftsmodellkompetenz und Technik einiges abverlangt.
Insbesondere muss die IT folgende Herausforderungen bewältigen, um dauerhaft ein Partner für Business-Digitalisierung zu bleiben:
Flexible Architekturen aufbauen,
die Innovationskraft im Dialog mit Fachbereichen stärken,
den Kunden des Unternehmens als ihren eigenen Kunden begreifen,
die aktuellen Technologien und IT-Services beherrschen und sich abzeichnende Trends bewerten,
sich so organisieren, dass sowohl kostenoptimierter IT-Betrieb als auch Innovation stark aufgestellt sind,
Mitarbeiter finden und weiterbilden, die den neuen Anforderungen von IT- und Business-Seite gerecht werden.
Das geht natürlich nicht ohne die Business-Seite der Unternehmen. Diese profitiert davon, wenn sie die IT als geschäftsrelevanten Bereich begreift und kleinteilige, lokale sowie mittelfristig riskante Digitalisierungsbemühungen vermeidet. Gemeinsam werden IT und Business die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Unternehmen stärken. Daran arbeiten bereits heute beide Seiten."