Cebit 2008

Hannovers grüne IT-Woche

29.02.2008
Von Hermann Gfaller

Durch das Anfüllen von Servern und Racks mit virtuellen Maschinen lassen sich erstmals auch auf Intel/AMD- und Unix-Architekturen Rechnerauslastungen erzielen, bei denen die Systeme nicht mehr als die Hälfte der Zeit arbeitslos Energie verbrauchen. Außerdem lassen sich damit Aufgaben auf wenigen Rechnern konsolidieren und überflüssiges Gerät abschalten. Wichtig für eine derartige Rechenzentrumsoptimierung sind Management-Werkzeuge wie Suns kürzlich vorgestelltes xVM Ops Center, mit dem sich bald - vielleicht schon in Hannover - reale und virtuelle Umgebungen verwalten lassen.

Heiß diskutierte MySQL-Übernahme

Toennies von Donop, Geschäftsführer Accenture: "Durch Virtualisierung kann man in europäischen Rechenzentren je nach Größe zwischen 0,5 und 5,3 Millionen US-Dollar Energiekosten sparen."
Toennies von Donop, Geschäftsführer Accenture: "Durch Virtualisierung kann man in europäischen Rechenzentren je nach Größe zwischen 0,5 und 5,3 Millionen US-Dollar Energiekosten sparen."

Auf Desktop-Ebene partnert Sun mit VMware. Außerdem setzt Sun damit seine Positionierung als Open-Source-Company fort, weil hier die freie Virtualisierungstechnik Xen erstmals eine System-Management-Struktur für große Rechenzentren erhält. Heiß diskutiert wird wohl auch die Übernahmen des Open-Source-Datenbankers MySQL, der eigentlich nicht nach Hannover kommen wollte, jetzt aber vermutlich zumindest einen Stuhl auf dem Sun-Stand bekommt.

Auch Intel (Pavillon P33) und AMD (Freigelände) setzen seit Jahren auf Strom sparende Prozessoren, werden aber wohl wieder ihr Wettrennen auf der CeBIT über Multimedia-Features und Leistungsrekorde austragen. Intel hat angekündigt, den Energieverbrauch seiner Moorestown-Plattform für mobile Geräte auf ein Zehntel zu drücken. Außerdem zeigt sich das Unternehmen als Lieferant für die Automobilindustrie und das Gesundheitswesen. Ansonsten präsentiert Intel seine 45-nm-Produktreihe vom verbrauchsarmen Silverthorne (System-on-a-Chip) bis zum High-Performance-Prozessor Larrabe.

Fujitsu Siemens Computers (FSC) gibt sich bodenständig. Im Public Sector Parc der CeBIT 2008 in Halle 9 zeigt das Unternehmen Lösungen für öffentliche Auftraggeber (E-Signatur, Gesundheitswesen), aber auch für Green IT. In der Tat erhoffen sich die IndustrieIndustrie und die Marktbeobachter von Gartner, dass der Staat mit Regelungen und Investitionen dieses Marktsegment zum Abheben bringt. Viele seiner grünen Produkte zeigt FSC aber auch auf dem Intel-Stand im Pavillon 33, etwa den energieeffizienten Esprimo-PC, oder neue Primergy-Server vom Energie sparenden TX120-Tower über den zuverlässigen RX300-S4-Rackserver bis zum Blade-Server BX600 und dem "Dynamic Data Center in the Box", dem BladeFrame-BF400-System. Top-Firmen der Branche Industrie

Offiziell nicht auf der CeBIT ist Hewlett-Packard, gibt aber dem Vernehmen nach in den Trelement genannten Bürocontainern auf dem Dach von Halle 1 Auskunft darüber, wie man mit dem ITIL-basierten Konzept der IT-Unterstützung von Geschäftsprozessen nicht nur den RZ-Betrieb automatisieren, sondern auch den Stromverbrauch optimieren kann. Und auch auf der rein technischen Seite will HPHP den Energieverbrauch seiner Server bis 2010 halbieren und den der Drucker um ein Drittel. Unabhängig von Green IT wird HP zudem für sein modernisiertes Utility-Service-Konzept und sein Neoview-Data-Warehouse werben. Alles zu HP auf CIO.de

Zur Startseite