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Hersteller- und Plattformunabhängig

Industrie- und Handelskammern mit SOA-Lösung

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
Ein Mammut-Projekt mit allem, was dazu gehört: Open-Source, J2EE, .Net, Web-Services, Offshore-Entwicklung und Zentralisierung. Weil es kein Standardsystem gab, hat die IHK Gesellschaft für Informationsverarbeitung eine eigene Komplettlösung für sämtliche Geschäftsprozesse einer IHK etabliert. Das System läuft in 56 Kammern mit rund 6000 Anwendern und erfüllt die SAGA-Richtlinien für E-Government.

Hinter dem schlichten Namen EVA (= erweiterte Verwaltungsanwendung) verbirgt sich eine Produktsuite mit serviceorientierter IT-Infrastruktur, die bundesweit 56 von 80 Industrie- und Handelskammern sowie 40 Delegationen und Repräsentanzen der Deutschen Wirtschaft im Ausland bei ihren Kernprozessen unterstützt. Gestartet im Jahr 2000, konnte die Migration im Februar dieses Jahres abgeschlossen werden. Damit löst EVA lange Jahre genutzte Host-Systeme sowie lokal installierte Anwendungen ab.

Die vier Kernmodule der Branchenlösung - "Firmendaten", "Beitrag", "Beruf" und "Rechnungswesen" - unterstützen die IHK-Mitarbeiter bei ihren beratenden und verwaltenden Tätigkeiten. Über das WAN der Dortmunder IHK Gesellschaft für Informationsverarbeitung (IHK-GfI) stehen die Daten für alle Kundenkontakte online bereit. Mitgliedsbeiträge können tagesaktuell berechnet werden, Ausbildungsverhältnisse lassen sich prozessorientiert managen.

In alle Vorgänge ist ein .Net-basiertes Standard-Rechnungswesen integriert und gibt Auskunft über die betriebswirtschaftlich relevanten Kennzahlen. Und die weltweit ansässigen Delegationen und Repräsentanzen der Deutschen Wirtschaft brauchen vor Ort nur noch einen Web-Browser, der sie via Internet auf die Anwendung in Dortmund zugreifen lässt.

Da für IHK-typische Prozesse wie Beitragsberechnung oder Ausbildungsmanagement keine Standardlösung existierte, stand die IHK-GfI im Jahr 2000 vor der Herausforderung aber auch Chance, ein komplett neues System zu entwickeln. Oberste Maxime war für die Verantwortlichen die Unabhängigkeit von einzelnen System- und Anwendungslieferanten.

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