Analysten-Kolumne

Integrations-Strategien in Frage gestellt

20.07.2005
Von Kestutis Ivinskis
Häufig wird heute das Thema Enterprise Application Integration (EAI) als rein technisches Thema angegangen. Eine gute EAI-Strategie fängt aber bei der Geschäftsprozess-Integration an. In manchen Fällen wird versucht das Silo-Arbeiten und -Denken der verschiedenen Geschäftsbereiche zunächst durch eine technische Integration der Systeme zu lösen, ohne mögliche notwendige Organisationsmaßnahmen bzw. Geschäftsprozessänderungen zu überprüfen. Eine gute EAI-Strategie sollte aber Teil einer Gesamt-IT-Strategie sein und diese sollte in Kooperation mit den verschiedenen Geschäftsbereichen erstellt werden.

Aus Unternehmenssicht haben Integrationsthemen und der unternehmensweite Einsatz einer Integrationsplattform für Anwendungen weiterhin eine hohe Priorität. Folgende geschäftsrelevanten Gründe sind dafür ausschlaggebend:

• Unterstützung einer prozessorientierten, abteilungsübergreifenden Wertschöpfungskette in einem globalen und internationalen Kontext
• Realisierung von Synergien durch Firmenübernahmen (Kauf/Zusammenschluss)
• Migration von komplexen, fragilen und kostenintensiven Legacy-Anwendungslandschaften auf eine neue IT-Architektur
• Besserer Zugriff und Aufbereitung von relevanten Unternehmensinformationen

Die Bedeutung von Enterprise Application Integration hat sich dabei im Vergleich zum vergangenen Jahr kaum verändert, wie die Capgemini Studie "IT Trends 2005" zeigt. Das wesentliche Ziel ist eine flexible Integration von Anwendungssystemen und Unternehmensdaten mit Hilfe eines sicheren und steuerbaren Frameworks.

Das Thema EAI lässt sich nach heutigem Stand als Unterthema der serviceorientierten Architekturen basierend auf Webservices einordnen. Aufgrund der zunehmenden Verbreitung von serviceorientierten Architekturen wird es aber als selbstständiges Thema in einigen Jahren in den Hintergrund treten.

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