Einführung von Geschäftssoftware
Leitfaden für erfolgreiches IT-Projekt-Management
Auf welche Weise ein Software-Produkt Unternehmensprozesse verändert, steht laut Helmut Strohmeier nicht a priori fest. Deshalb sind die Anforderungen am Beginn auch nicht exakt spezifizierbar. Welche Zielvorstellungen eine Software erfüllen soll, stellt sich oft erst im Projektverlauf heraus.
"Es geht darum, diese Lernprozesse bestmöglich zu organisieren", verdeutlicht Strohmeier. "Das ist auch der Unterschied zu technischen Produkten wie einem Auto oder einer Maschine, die sich gemäß der verfügbaren Varianten genau nach den eigenen Vorstellungen konfigurieren lassen."
Fehler schon bei der Auswahl
Fehler werden häufig auch bei der Software-Auswahl und -beschaffung gemacht. Die Anforderungen, was die neue Software leisten soll, sind unklar oder unstrukturiert formuliert, Expertenwissen wird zu wenig genutzt und Geschäftsentscheider haben Vorbehalte gegenüber bestimmten Software-Produkten, was zu "ideologisch“ verengten und meist emotionalen Diskussionen führt.
Dadurch werden Entscheidungen verschleppt. So kommt es zu ewigen Projekten, die schon gescheitert sind ehe sie richtig begonnen haben. Häufig sind die Gründe für die Software-Auswahl sowie deren Richtigkeit nicht nachvollziehbar und Entscheidungswege nicht ausreichend dokumentiert.
"Business und IT müssen sich bereits im Vorfeld auf ein Auswahlverfahren einigen, das ähnlich wie das eigentliche Einführungsprojekt durchgeführt wird", erklärt Johannes Dorsch von der IT-Beratungsfirma Experton Group. "Zeitrahmen, Aktivitäten sowie die Einbindung der Geschäftsleitung werden vorab definiert und von allen am Auswahlprozess Beteiligten akzeptiert. Zudem ist die aktive Unterstützung durch Geschäftsleitung und Management eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche unternehmensweite Implementierung einer Geschäfts-Software."