Karriereplanung
MBA ist kein Karriere-Turbo mehr
So bietet die Universität zu Köln einen Master Business Administration an, den Studierende unmittelbar nach einem wirtschaftswissenschaftlichen Bachelor-Studium beginnen können. Der Studiengang ist damit kein klassischer MBA, der Berufserfahrung voraussetzt und sich auch an Absolventen anderer Fachrichtungen wie Ingenieure oder Naturwissenschaftler richtet. Stattdessen handelt es sich bei dem Kölner Abschluss akademisch korrekt lediglich um einen Master of Science.
Welche Blüten diese Entwicklung treibt, zeigt auch das Beispiel der Fachhochschule Ludwigshafen: Sie bietet einen Studiengang mit dem kuriosen englisch-deutschen Titel "Master of Business Administration Betriebswirtschaftslehre" im Fernstudium an, der sich ausschließlich an Teilnehmer mit wirtschaftswissenschaftlichen Vorkenntnissen richtet.
Arbeitgeber verstehen die Titelvielfalt nicht mehr
Kaum ein Arbeitgeber wird diese Titelvielfalt verstehen. Es überrascht daher auch nicht, dass viele deutsche Unternehmen den MBA noch längst nicht richtig würdigen, geschweige denn routinemäßig als Instrument der Personalentwicklung einsetzen. Die Goethe Business School hat 2007 gemeinsam mit der Deutschen Telekom Personaler nach ihrem Umgang mit dem Thema MBA gefragt.
Von den 87 Unternehmen, deren Vertreter geantwortet haben, ermöglichten zwar 81 Prozent ihren Mitarbeitern die Teilnahme an MBA-Programmen, wenn diese es wünschten. Doch nur 29 Prozent betrachteten den MBA als wichtige Zusatzqualifikation; gerade einmal bei 18 Prozent waren MBA-Programme fester Bestandteil der Personalentwicklungsstrategie; lediglich bei 36 Prozent existieren einheitliche Regelungen für die Teilnahme an MBA-Programmen.