Strategien


Performance-Management

Messfühler im Epizentrum

Der Grund für die Weiterentwicklung des Performance-Managements in der Praxis liegt nach Ansicht von Forrester-Analyst Mendel mit darin, dass viele Unternehmen innerhalb der vergangenen drei bis vier Jahren, weg von lokalen hin zu globalen Anwendungen gegangen seien. "Besonders in Hinsicht auf Infrastruktur-Management hat ein Umdenken stattgefunden", so der Marktbeobachter. "Es reicht nicht mehr, lokale Server zu monitoren, wenn man als Manager den Anspruch hat, von einer Zweigstelle in der USA auf einen Host in Frankfurt zugreifen zu können. Bis vor zwölf Monaten ist das Management sehr zurückhaltend mit dem Problem umgegangen. Jetzt tut sich was."

Global einsetzbar sollte das System bei Kühne und Nagel deshalb sein, zudem aber Daten an einer Stelle konsolidieren können - einen "Overall-View" über alle Messstationen bieten. So lautete die Forderung von Kühne-und-Nagel-Mann Dembeck. Heute hat er vom Hamburger IT-Zentrum aus mit Hilfe von 17 "Probes" ständig die Kulminationspunkte des Netzes im Blickfeld. Im Juli 2002 entschied Kühne-und-Nagel-CIO Thomas Engel, dass ein Performance-Management-System her müsste. Die ersten fünf Messpunkte waren im Feburar 2003 gesteckt. Derzeit arbeitet Kühne und Nagel in seinem Netzwerk für 600 Geschäftsstellen in 96 Ländern mit 17 Messstationen, von denen zwei flexibel eingesetzt werden können - "Fly-In-Probes". "Jetzt ist klar, wie sich der Netzverkehr an einem Knotenpunkt zusammensetzt", meint sein SystemIngenieur Oliver Bartolain, der die Probleme meist beheben musste.

Mit einer Art Lupe kann sich Bartolain nun die Informationen darüber holen, welche Anwendungen welche Bandbreite nutzen, wo die Daten herkommen und wo sie hinwollen. "Wir können bis auf die Ebene unserer Lokationen runterklicken", erläutert Bartolain, "und erhalten Aufklärung über den Traffic nach Arten und Regionen". Nun weiß er mit Hilfe der Software "Vantage", eines Performance-Management-Systems des Anbieters Compuware, und der selbst programmierten Reporting-Lösung, wie viel Prozent des Datenverkehrs etwa auf das Konto der E-Mails, der Produktivsysteme, der Buchhaltung oder des Kundenmanagement-Systems gehen.

"Für neue Anwendungen machen wir nun vorab ein Profiling", erläutert Bartolain, "dann wissen wir sofort, wie geschwätzig sie sind - wie viel Bandbreite sie also benötigen." Größere Ausschläge sollten die 17 Seismographen dann erheblich seltener aufzeichnen.

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