Körpersprache
Mit Gestik zum Erfolg
Im Berufsleben gibt es immer wieder Situationen, die besondere Vorbereitung und Fingerspitzengefühl benötigen, zum Beispiel: Einem Mitarbeiter kündigen, Gehaltsverhandlungen führen oder dem Chef mitteilen, dass ein Kunde abgesprungen ist. Um in solchen Gesprächen zu bestehen, braucht man mehr als nur die richtigen Worte, sagt der Kommunikations- und Körpersprachenexperte Michael Rossié.
Ganz wichtig ist es authentisch zu bleiben. "Körpersprache hat man, die kann man nicht antrainieren", sagt und widerspricht damit der von Samy Molchow begründeten Theorie, das Gestik und Gang eine bestimmte Form annehmen sollten, damit man entsprechend kommuniziert. Dennoch sei es wichtig, so Rossié, die Wirkung von Körpersprache zu kennen, nicht zuletzt im Beruf.
- Zum Spitzdach geformte Hände ...
... signalisieren Überheblichkeit, gleichzeitig Abwehr gegen Einwände. - Verschränkte Arme ...
... zeigen bei Frauen: Unsicherheit oder Angst, bei Männern: Ablehnung und Verschlossenheit. - Reiben des Kinns ...
... steht für Nachdenklichkeit und Zufriedenheit. - Am Kopf kratzen ...
... zeigt Ratlosigkeit oder Unsicherheit. - Kopf auf die Hände stützen ...
... steht für Nachdenklichkeit, Erschöpfung oder Langeweile. - Herumspielen mit Fingern ...
... lässt auf Desinteresse, Unkonzentriertheit oder Nervosität schließen. - Hände über den Kopf legen ...
... zeigt bei Zurücklehnen grenzenlose Souveränität. - Händereiben ...
... demonstriert Selbstzufriedenheit, wirkt aber nicht immer sympathisch. - Hand vor den Mund halten
Gesagtes wird zurückgenommen, weil Unsicherheit in der Sache besteht. - Gefaltete Hände ...
... zeigen die eigene Überlegenheit. - Mit den Fingern trommeln ...
... bedeutet Ungeduld oder Nervosität, vielleicht sogar Provokation. - Finger an die Nase legen ...
... signalisiert Konzentration oder Nachdenken.
Die Kündigung
Eine Kündigung sollte gut überlegt sein. Wer sich seiner Sache nicht sicher ist, zeigt das meist auch durch seine Körpersprache: Nervöse Gesten, zum Beispiel der häufige Griff ins Haar, sind ein Anzeichen dafür, dass sich jemand seiner Entscheidung nicht vollkommen sicher ist. Michael Rossié rät Vorgesetzten deswegen, schon vor dem entscheidenden Gespräch mit anderen Kollegen aus der Führungsetage darüber zu sprechen, denn so steht der Entschluss fest: Es gibt kein Zurück mehr.
Die Bewerbungsexperten Hesse/Schrader warnen davor, den Blick dauerhaft zu Boden zu senken, die Augen wandern zu lassen oder demonstrativ vom Gegenüber wegzusehen. Das seien "Zeichen für Unsicherheit, Ignoranz oder sogar Provokation". Hilfreich ist es, im Kündigungsgespräch eine aktive Körperhaltung einzunehmen, sagt Experte Rossié. Ein aufrechter, offener Sitz ist wichtig, um sein Anliegen mit dem nötigen Selbstbewusstsein vorzutragen. Auch für die Sitzordnung hat der Coach einen Tipp: Am besten setzt man sich über Eck und nicht frontal gegenüber, so verlaufen die Gespräche harmonischer.