Strategien


ZF Friedrichshafen-CIO Sturm

Mit Innovationen aus der Krise

Wolfgang Herrmann ist IT-Fachjournalist und Editorial Lead des Wettbewerbs „CIO des Jahres“. Der langjährige Editorial Manager des CIO-Magazins war unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO sowie Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
Ein Mitarbeiter von ZF Friedrichshafen präpariert einen Crashtest-Dummy für einen Versuch.
Ein Mitarbeiter von ZF Friedrichshafen präpariert einen Crashtest-Dummy für einen Versuch.
Foto: ZF Friedrichshafen AG

Das Produktportfolio der Friedrichshafener hat sich im Lauf der Jahre dementsprechend verändert. Längst geht es nicht mehr nur um Antriebs- und Fahrwerkstechnik. Für das autonome und assistierte Fahren offeriert das Unternehmen etwa komplette Steuerungs- und Sicherheitssysteme. Dazu gehört auch ein breit­gefächertes Sensor-Portfolio mit Radar-, Lidar- und Kamerasystemen. Ein zentrales Element für das autonome Fahren bilden die integrierten Rechner (Onboard Units) in den Fahrzeugen. Mit seinem "ZF ProAI"-Hochleistungsrechner ist ZF inzwischen auch zum Computerhersteller geworden.

"Die IT ist in diesem Feld Enabler und stellt beispielsweise die Entwicklungsplattformen bereit", erläutert Sturm. Ein Megatrend dabei ist die virtuelle Entwicklung und Erprobung von Systemen. Dabei fallen naturgemäß riesige Datenmengen an. Ein voll ausgebautes Sensor-Set für das autonome Fahren generiert pro Stunde und Fahrzeug neun Terabyte Daten. Besonders rechen- und speicherintensiv sind auch Crash-Simula­tionen, die ZF in der Produktentwicklung fährt.

Hybrid Multi Cloud

Nur mit eigenen Rechenressourcen sind solche Aufgaben kaum zu stemmen. "Wir skalieren über die CloudCloud", sagt der CIO und verweist auf die "ZF Hybrid Cloud Architecture". Hybrid sei das Setup, weil man sowohl On-Premises- als auch Public-Cloud-Ressourcen einbeziehe. Es gehe aber auch darum, eigene Kernkompetenzen zu erhalten. Multi Cloud bedeutet für Sturm, dass im Grunde alle Cloud-"Hyperscaler" im Boot sind, darunter AWS, Microsoft und Google. Gemeinsam mit IBM hat ZF eine "Data Bridge" für die Verbindung von Private- und Public-Cloud-Systemen entwickelt. In Asien setzt der Automobilzulieferer - schon aus regulatorischen Gründen - auch auf lokal starke Anbieter wie Alibaba oder Baidu. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de

Wenn statt Cloud-Ressourcen eigene stationäre Systeme zum Einsatz kommen, gibt es dafür in der Regel physikalische Gründe. Beim Entwickeln und Testen neuer Hardware etwa spielten schon aufgrund der großen Datenmengen Latenzzeiten eine entscheidende Rolle, erklärt der IT-Chef. In solchen Fällen sei ein eigenes RechenzentrumRechenzentrum in unmittelbarer Nähe die bessere Wahl. Daneben prüfe man in Sachen Cloud-Nutzung aber auch kommerzielle und kundenbezogene Randbedingungen. Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

Digital Manufacturing Platform

Das wichtigste Projekt in der Fertigung ist für den CIO die "ZF Digital Manufacturing Platform" (DMP). Sie soll die rund 230 Standorte weltweit mit sämtlichen Maschinen und Anlagen in den Werken bedienen. Sturm: "Unsere Plattform regelt den Datenfluss zwischen den Werken und steuert die gesamte Logistik für Teile, Beschaffung, Produktion und Distribution." Auch Digital TwinsDigital Twins sollen künftig darauf laufen und erlauben, die Produktion in Echtzeit zu überwachen und zu unterstützen. Alles zu Digital Twin auf CIO.de

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