Was Unternehmen einfach vergessen

Mitarbeiter schlecht auf Auslandseinsatz vorbereitet

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.
Wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter auf internationale Einsätze schicken, berücksichtigen sie nur selten Sprachtraining, Schulung der Landeskultur und Coaching. Selten existieren Strukturen, um Auslandseinsätze vorzubereiten und zu begleiten.
Selbst ist der Mann: Auslandseinsätze werden häufig nur unzureichend von Unternehmen vorbereitet.
Selbst ist der Mann: Auslandseinsätze werden häufig nur unzureichend von Unternehmen vorbereitet.
Foto:

Internationalisierung wird in Unternehmen zwar kontinuierlich vorangetrieben - auf die kulturellen Besonderheiten der Zielländer gehen die Firmen allerdings kaum ein. Eine Erhebung der Beratungsfirma Actinium zeigt: In den meisten Fällen werden Mitarbeiter nur mäßig auf internationale Einsätze vorbereitet.

Zu 84 Prozent sind es die fachlichen Kompetenzen eines Mitarbeiters, die ihn im Unternehmen für einen Auslandseinsatz qualifizieren. Fremdsprachenkenntnisse verlangen 71 Prozent der Firmen, kulturelle Affinitäten berücksichtigen Entscheider nur in jedem sechsten Fall.

Den meisten Firmen mangelt es an etablierten Strukturen, um das Personal auf seine internationalen Einsätze vorzubereiten und sie während des Auslandsaufenthaltes zu begleiten. Nur 18 Prozent der Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern diesen Service, 31 Prozent tun dies mit Einschränkungen. Die Mehrheit, 51 Prozent, unterstützt Auslandsaspiranten nicht.

Daher weisen die Maßnahmen zur Vorbereitung des Personals auf den Auslandseinsatz erhebliche Defizite auf: Lediglich 41 Prozent bieten ein Sprachtraining an, bei der Schulung in der Landeskultur ist es sogar nur ein Fünftel. Noch weniger Betriebe (16 Prozent) unterstützen ihre Mitarbeiter mit kulturellem Coaching im Ausland. Vier von fünf Firmen wenden dafür insgesamt weniger als fünf Tage auf, weitere 13 Prozent immerhin zwischen sechs und zehn Tagen. Bei der kulturellen Begleitung vor Ort beschränken sich rund 90 Prozent auf insgesamt maximal zwei Tage.

Zur Startseite