Low-Code/No-Code-Plattformen

"Programmieren" ohne Nerd-Wissen

Seyit Binbir ist Börsenexperte und Wegbereiter vieler Unternehmen im digitalen Sektor.
Unternehmen in Deutschland suchen händeringend Softwareentwicker. Der angespannte Arbeitsmarkt schafft kaum Abhilfe, dafür aber innovative Plattformen, die Programmieren ohne (große) Vorkenntnisse ermöglichen.
Low Code und No Code demokratisieren - in einem gewissen Rahmen - die Softwareentwicklung und treiben so die Digitalisierung in Unternehmen voran.
Low Code und No Code demokratisieren - in einem gewissen Rahmen - die Softwareentwicklung und treiben so die Digitalisierung in Unternehmen voran.
Foto: fizkes - shutterstock.com

Der MangelMangel an Fachkräften und hier insbesondere an Programmiererinnen und Programmierern wird zunehmend zur Achillesferse der deutschen Wirtschaft auf dem notwendigen Pfad der DigitalisierungDigitalisierung. Schnelle Abhilfe seitens des Arbeitsmarkts ist nicht zu erwarten - Programmierer wird man nicht über Nacht. Oder vielleicht doch? Das versprechen jedenfalls die Unternehmen, die sogenannte Low- und No-Code-Plattformen am Markt platziert haben. Während Player wie Mendix, Outsystems oder Microsoft mit Power BI den Markt dominieren, gibt es auch Anbieter aus Deutschland, deren Low-, beziehungsweise No-Code-Anwendungen einen näheren Blick wert sind: Alles zu Digitalisierung auf CIO.de Alles zu Fachkräftemangel auf CIO.de

1. smapOne: Spezialisten für das "Citizen Development"

smapOne wurde 2014 von Sven Zuschlag (CEO) und Thomas Schwarz (CTO) gegründet. Als No-Code-Plattform unterstützt smapOne Unternehmen dabei, digitale Transformationsprozesse spielend leicht umzusetzen. Indem Citizen Developer ohne Programmierkenntnisse, dafür aber mit mehr Prozess-Knowhow Business-Apps erstellen, sind Organisationen aller Branchen in der Lage, ihre Digitalstrategien mit Tempo voranzutreiben.

Die Plattform eignet sich insbesondere für die schnelle, dezentrale Digitalisierung von Prozessen in den Fachbereichen, sollte die Kapazität der oft überlasteten IT-Abteilungen in mittelständischen Unternehmen oder auch der Verwaltung nicht ausreichen. Die entsprechenden Tools werden direkt durch die Mitarbeitenden eingesetzt, die ihre Prozesse selbst am besten kennen und durch sie eigene Prozesslösungen ohne Programmier-Skills entwickeln und ihre Arbeit effizienter gestalten.

2. Innoloft: Programmieren so einfach wie Power Point

Auch Sven Pietsch, CEO des IT-Hauses Innoloft mit Sitz in Aachen, ist stolz darauf, dass seine Plattformen es Menschen auch ohne Softwareentwicklungskenntnisse ermöglicht, IT-Anwendungen zu erstellen. Das RWTH-Aachen-Spinoff ist eines der führenden deutschen Software-Startups, das sich auf No-Code-Plattformen spezialisiert hat. Das Unternehmen will die Nutzung der Plattformen so einfach und benutzerfreundlich machen wie den täglichen Einsatz von Powerpoint.

Ein zentraler Beitrag zur Lösung dieser Herausforderung liegt in der Demokratisierung der Software-Entwicklung durch No-Code-Plattformen. Pietsch betont: "Dadurch können wir die Arbeitsbelastung auf breitere Schultern verteilen und die Entwicklungsgeschwindigkeit innerhalb der Unternehmen durch die Citizen Developer erhöhen." Diese Flexibilität, so der Innoloft-Chef, versetze Unternehmen in die Lage, auf Marktveränderungen und Kundenanforderungen zügig zu reagieren, ohne auf die Verfügbarkeit spezialisierter Entwickler warten zu müssen.

3. Heyflow: No-Code-Plattform zur effektiven Steigerung von Web-Conversions

Heyflow ermöglicht die einfache Erstellung von interaktiven Formularen - ohne Programmieren. Das Versprechen dahinter: Mit smarten Formularen sollen mehr Interessenten zu Leads, Kunden und Signups konvertiert werden können. Ursprünglich 2020 als Tool zur Erstellung interaktiver Flows gestartet, bietet Heyflow heute nach eigenen Worten "die umfassendste No-Code-Plattform zur effektiven Steigerung von Web-Conversions".

Heyflow ist dabei laut Anbieter die erste Lösung, die Workflows, Landingpages, Integrationen, Analytics, A/B-Tests und Optimierung in einer umfassenden No-Code-Plattform vereint. Heute wird die Anwendung von mehr als 2.000 Marken weltweit genutzt, um ihren Website-Traffic effektiver zu konvertieren.

4. Yousign: e-Signatur-Software für No- und Low-Code-Umgebungen

Bei Yousign handelt es sich um eine e-Signatur-Software mit der Option, diese sowohl in No-Code- als auch Low-Code-Umgebungen zu nutzen. Zum einen können Kunden die vorhandene Web-App nutzen und diese mit anderen Tools, wie etwa dem unternehmenseigenen E-Mail-System, verbinden, ohne auch nur eine einzige Zeile Code schreiben zu müssen. Auf diese Weise kann die Versendung von Unterschrifteneinladungen, die Verfolgung von Unterschriften in Echtzeit sowie das Hochladen und Archivieren unterschriebener Dokumente automatisiert, beschleunigt und vereinfacht erfolgen.

Auch die volle Integration der Systeme ist möglich. Dafür bietet Yousign zum anderen die Möglichkeit, eine API-Schnittstelle mit Low-Code-Aufwand herzustellen. Beide Softwarelösungen von Yousign, Web-App und API, können kostenlos getestet werden. (mb)

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