Exklusiv-Interview
Riesen-Projekt zur Doppik-Einführung startet
Es muss Kostenbewusstein geweckt werden
Jedes Land und der Bund kann einzeln entscheiden, ob es auf Doppik umstellt?
Ja, das ist richtig. Trotzdem bemühen wir uns um eine gewisse Einheitlichkeit. Wir brauchen ja auch eine volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, und wir müssen die Statistiken bedienen. Deswegen brauchen wir hier StandardisierungStandardisierung. Dafür gibt es Bestimmungen im Haushalts-Grundsätze-Gesetz, eine Verwaltungsvereinbarung und eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern, in der diese Standards festgelegt werden. So bemühen wir uns, einen einheitlichen Verwaltungskontenrahmen zu bilden, damit man in der Systematik zu gleiche Ergebnissen kommt. Alles zu Standardisierung auf CIO.de
Der Trend geht aber jetzt allgemein zur Umstellung auf Doppik?
Ja, im kommunalen Bereich, zumindest in NRW sowieso, aber auch in den Bundesländern. Das wird gefördert durch Änderungen im Haushalts-Grundsätze-Gesetz: Doppik und kameraler Haushalt stehen nunmehr gleichberechtigt nebeneinander. Das ist schon ein Durchbruch für die Doppik.
Es scheint aber nicht so einfach zu sein, es umzusetzen. Es dauert lange und ist schwierig, oder?
Das ist richtig. Zum einen brauchen wir eine IT-Unterstützung für die Doppik, das ist sehr kompliziert. Und insbesondere das Denken und Handeln der Beschäftigten muss sich auch ändern. Denn es ist ja nicht so, dass jeder Beschäftigte in der öffentlichen Verwaltung in doppelter Buchführung geschult ist. In diesem Bereich muss viel getan werden. Das neue Steuerungssystem muss auch gelebt werden.
Welcher Schalter muss da umgelegt werden?
Es muss Kostenbewusstsein geweckt werden.
Wer ist an dem Projekt beteiligt?
In der Projektleitung, die in der Haushaltsabteilung des Finanzministeriums angesiedelt ist, sind wir 15 Personen. Dazu bauen wir ein Kompetenzcenter auf, das für den operativen Bereich zuständig ist. Dort arbeiten 40 Menschen und auch rund 60 externe Berater von T-Systems. Wir haben daneben noch ein Programmcontrolling, das von externen Kräften der Firma KPMG unterstützt wird. Dazu kommen noch rund 15 Beschäftigte der Referenzbehörden, bei denen wir jetzt mit der Umstellung begonnen haben. Das sind die Justizvollzugeinrichtungen und das Ministerium für Arbeit, GesundheitGesundheit und Soziales. Der Auftrag der externen Berater endet - abgesehen von einem kleinen Expertenteam - zum Ende des Jahres 2010. Gegenläufig wird der Personalbestand des Kompetenzcenters auf rund 90 Personen aufgestockt, so dass wir insgesamt rund 110 Personen einschließlich der Leitung haben. Top-Firmen der Branche Gesundheit