6 wichtige Schritte
Roadmap zur Digitalisierung von Stadtwerken
- Das Besondere bei der Entwicklung digitaler Strategien von Stadtwerken ist die politische Dimension
- 6 Schritte, wie man eine digitale Strategie in dieser schwierigen Gemengelage entwickelt
- Wildcards sind der "Rock 'n' Roll" der Digitalisierung. Sie beinhalten zukunftsweisende Leuchtturmprojekte, die fernab der tradierten Geschäftsfelder liegen können
- In Storys denken für interne und externe Prozesse
Der Alltag der Menschen in den Städten und GemeindenGemeinden ist digitalisiert: Wartende an Haltestellen oder in Bussen und Bahnen des öffentlichen Nahverkehrs verbringen ihre Zeit mehrheitlich in der Online-Welt. Und zu Hause in den Familien sind internetfähige Endgeräte im Dauereinsatz. Alles zu Public IT auf CIO.de
Die kommunalen Versorgungs- und Dienstleistungsunternehmen haben auf den Grad der DigitalisierungDigitalisierung ihrer Endkunden bislang kaum reagiert. Intelligente Dienste fehlen. Das Internet der Dinge hat weder in Straßen, Laternen, in Bussen und Bahnen oder in Kraftwerken großflächig Einzug gehalten. Dies liegt vor allem an dem Druck, der sich in den vergangenen Jahren aus Wettbewerb und Regulierung ergeben hat. Die meisten Stadtwerke befinden sich in einer Phase der Restrukturierung, die Mitarbeitern und Führungskräften viel abverlangt. Zeit und Mittel für Zukunftstechnologien und (digitale) Strategieprozesse bleibt da kaum. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de
Für die Digitalisierung von Städten und Gemeinden sind Stadtwerke jedoch zumeist das Vehikel für die Umsetzung. Als Anteilseigner sind Bürgermeister, Stadt- oder Gemeinderäte im Aufsichtsrat vertreten. Sie haben zwar das Interesse daran, der Wirtschaftlichkeit der Stadtwerke durch Restrukturierungen zu erhöhen. Doch auf der anderen Seite benötigen sie rasch Vorzeigeprojekte, um die Zukunftsorientierung der Politik öffentlichkeitswirksam zu beweisen, den Megatrend "Digitalisierung" zu bedienen sowie die Standortattraktivität zu erhöhen.
Schritt I: Interessen sondieren, Wissen aufbauen und Vision entwickeln
Die Entwicklung einer Strategie zur Digitalisierung von Stadtwerken beginnt daher mit der Sondierung der Interessen der Anteilseigner. Welche Rolle soll das kommunale Unternehmen bei der Digitalisierung der Stadt einnehmen? Was sind die Erwartungen des Bürgermeisters sowie der relevanten, lokalen politischen und medialen Meinungsführer?
Bei diesem Vorgehen wird man allerdings schnell feststellen, dass die kommunalen Anteilseigner keine klare und einheitliche Vorstellung von der Digitalisierung haben. In den meisten Städten und Gemeinden gibt es keine gemeinsam geteilte digitale Vision.
Das Stadtwerk muss daher den Anspruchsgruppen zunächst die Weitsicht ermöglichen und ein Zukunftsbild des digitalen Zeitalters entwickeln, das fasziniert und greifbare Chancen für die Stadt sichtbar macht. Durch diese Aufgabe kann das Stadtwerk den Handlungsrahmen für die digitale Transformation von Beginn an erweitern.
- Wie Sie Mitarbeiter für die digitale Transformation begeistern
Die Analysten von IDC geben Tipps, wie die Digtialisierungsstrategie von CDO und CIO in kurz-, mittel- und langfristigen Schritten geplant werden sollte. Der Fokus richtet sich dabei auf den Faktor Mensch, denn nur mit motivierten Mitarbeitern wird die digitale Transformation ein Erfolg. - Tipp 1: Prozesse überprüfen
Schritt 1 - kurzfristige Maßnahmen: Durchleuchten Sie die aktuellen Digitalisierungsinitiativen. In welchem Maß erfordern diese Projekte Veränderungen an den organisatorischen Abläufen, den Arbeitsprozessen und der Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen? - Tipp 2: Bedenken der Mitarbeiter sondieren
Schritt 2 - kurzfristige Maßnahmen: Besprechen Sie gemeinsam mit den Abteilungsleitern, welche Bedenken die Mitarbeiter hinsichtlich der Veränderungen haben könnten. - Tipp 3: Sorgen der Mitarbeiter adressieren
Schritt 3 - kurzfristige Maßnahmen: Überlegen Sie, wie die möglichen Sorgen der Mitarbeiter hinsichtlich der Veränderungen durch Kommunikationsmaßnahmen angesprochen werden können. - Tipp 4: Fokusgruppen bilden
Schritt 1 - mittelfristige Maßnahmen: Führen Sie für künftige Digitalisierungsinitiativen, die organisatorische Veränderungen zur Folge haben, Fokusgruppen oder Interviews mit Mitarbeitern ein, um deren Bedenken kennenzulernen. - Tipp 5: Kommunikationsstratiegie ausarbeiten
Schritt 2 - mittelfristige Maßnahmen: Prüfen Sie die Möglichkeiten, wie die interne Kommunikation für künftige Rollouts eine Kommunikationsstrategie gestalten kann, um diese Bedenken zu adressieren. - Tipp 6: Mitarbeiter motivieren
Schritt 3 - mittelfristige Maßnahmen: Überlegen Sie, wie Sie durch die Einbindung der Mitarbeiter in den Planungsprozess deren Engagement im Vorfeld des Rollouts gewinnen können. - Tipp 7: Mitarbeiter schulen
Schritt 1 - langfristige Maßnahmen (12 bis 24 Monate): Bauen Sie ein gutes Verhältnis zur internen Kommunikation und zur Personalabteilung auf. Prüfen Sie die Möglichkeiten, wie diese Abteilungen mit Kommunikation und Mitarbeitertraining die menschliche Komponente der digitalen Transformation flankieren können. - Tipp 8: Budget prüfen
Schritt 2 - langfristige Maßnahmen: Identifizieren Sie mögliche Auswirkungen dieser menschlichen Komponente innerhalb der digitalen Transformation auf das Budget. Suchen Sie Unterstützung bei der Rechtfertigung zusätzlicher Mittel, um die Akzeptanz der Mitarbeiter im Rahmen eines Digitalisierungsprojekts effektiv sicherzustellen.
Dazu bieten sich Learning Journeys zu branchen-internen und -übergreifenden Startups, der fachkundige Austausch mit Experten und "digitalen Pionieren", Szenario-Workshops, Vorträge sowie die Bereitstellung von Studienergebnissen aus dem internationalen Digital-Urban-Innovation-Scouting (strategischer Foresight) an.
Neben den externen Stakeholdern des Stadtwerks ist es ebenfalls erforderlich, die internen Anspruchsgruppen am Wissensaufbau zu beteiligen. Geschäftsführer und Führungskräfte brauchen Unterstützung, um sich der Digitalisierung annähern und sich mit Vorgehensweisen und Geschäftsmodellen anzufreunden, die teilweise fernab der klassischen Managementpraxis sowie der bisherigen Wertschöpfung liegen.
Vor allem die Learning Journeys, verbunden mit Unterbrechungen zum intensiven Durchdenken und Verstehen, können dabei als besonders wirksam erachtet werden. Abschließend ist es wichtig, das gemeinsame Zukunftsbild im Rahmen eines Workshops an die Wand zu werfen (Digital Public Utility Canvas), um die gemeinsame Vorstellung zu definieren, zu teilen und Projekte entwickeln zu können, die der Verwirklichung des Bildes Rechnung tragen.