SaaS


Ein Cloud-Pionier berichtet

SaaS galt als dubios und unzuverlässig

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Denn obwohl die Argumente, die heute einen Massenmarkt überzeugen, damals ebenso auf der Hand lagen wie heute, stieß das Mietmodell allenthalben auf Unverständnis und Misstrauen. Abgesehen von durchaus berechtigten und auch heute noch geltenden Vorbehalten bei Datensicherheit und Verfügbarkeit war gegen das Argument des RZ-Leiters, er wolle die Hand auf den Server legen können, auf dem die Software läuft, nur schwer zu argumentieren.

Mobil mit "Palmtop" und Telefonleitung

Auch gewichtige Vorteile wie weltweiter Zugriff, monatliche Abrechnung nach Anzahl der Nutzer, der Wegfall von Wartungs- und Administrationsaufwand bei Software-Updates sowie von Investitionen in Software-Lizenzen und Hardware konnte die Zweifler kaum überzeugen. „Rückblickend muss man wohl sagen, dass die Zeit einfach noch nicht reif dafür war“, sagt Jahke. „Obwohl das Programm von Anfang an als Multi-Tenant-Lösung für den SaaS-Betrieb programmiert war, haben wir es dann auch als Lizenz-Version für die On-Premise-Installation verkauft, wenn der Kunde das so wollte“, blickt Geschäftsführer Jahke zurück. In den Anfangsjahren installierte etwa die Hälfte seiner Kunden auf unternehmenseigenen Servern, die andere Hälfte machte Gebrauch von der SaaS-Lösung, die provantis im eigenen RechenzentrumRechenzentrum betreibt. Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

Als Cloud-Pionier lag für Jahke natürlich der Gedanke nahe, seinerseits den RZ-Betrieb als IaaS in die Cloud auszulagern. Prinzipielle Vorbehalte gibt es nicht, aber Sicherheits- und datenschutzrechtliche Gründe lassen ihn zögern: „Die großen Anbieter wie AmazonAmazon oder GoogleGoogle kommen generell nicht in Frage, weil wir bei der Verarbeitung der sensiblen Daten unserer Kunden an das deutsche Datenschutzrecht gebunden sind.“ Zudem fühlt er sich gegenüber den Kunden in einer besonderen Pflicht: „Anders als bei Anwenderunternehmen geht es ja nicht nur um unserer eigenen Daten und Applikationen, sondern auch um die unserer Kunden“, sagt Jahke. „Wir haben in inzwischen fast einem Jahrzehnt das Vertrauen unserer Kunden gewonnen – ich glaube, sie fühlen sich sicherer, wenn wir unsererseits die Daten nicht aus der Hand geben.“ Alles zu Amazon auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de

In der Anfangszeit griffen die SaaS-User mit PCs, Laptops, PDAs und MDAs ("Personal Digital Assistent", "Mobile Digital Assistent" oder "Palmtops" - so wurden seinerzeit mobile Computer in der Größe von SmartphonesSmartphones, aber oft ohne Telefonie oder mobile Datenanbindung, genannt. Bekanntester Vertreter der ersten Generation: Palm Pilot) auf das zentral gehostete System zu. Die Daten wurden seinerzeit per Telefon- oder ISDN-Leitung auf den zentralen Server übertragen. Heute wird das Programm kontinuierlich an neue mobile Gerätegenerationen angepasst. Web-Apps, Apps und Schnittstellen für iPhones und Android- Smartphones , iPadiPad und Tablet-PCs sind hinzugekommen oder befinden sich in der Entwicklung. Alles zu Smartphones auf CIO.de Alles zu iPad auf CIO.de

Zur Startseite