7 Prognosen
SAP 2023 – was Kunden zu erwarten haben
6. SAP-Kunden werden in die Cloud gehen
Es ist davon auszugehen, dass die Wechselbereitschaft von SAP-Kunden in die Cloud, egal ob sie bei SAP ECC bleiben oder eine Migration auf SAP S/4HANA planen, weiter zunehmen wird. Einige Unternehmen werden einen solchen Wechsel proaktiv abgehen, andere dürften dazu gezwungen werden, weil sich etwa die Strategie ihrer Managed-Services-Anbieter ändert. Dazu kommt, dass Cloud-Initiativen weit über den SAP-Horizont hinausreichen. Das betrifft andere Anwendungs-Workloads und Nicht-SAP-Transformationsinitiativen mit AWS, Google oder Microsoft. Wenn Unternehmen SAP im Rahmen ihrer übergeordneten Cloud-Strategie betrachten, sollten sie Folgendes bedenken:
S/4HANA in der Cloud: SAP lockt – die Anwender zögern
Bewerten Sie SAP RISE immer vor dem Hintergrund Ihrer bestehenden Hyperscaler-Beziehungen und sonstiger Cloud-Managed-Services. Nur so können Sie Ihre Vertragskonditionen verbessern.
Machen Sie eine Bestandsaufnahme der bestehenden Anwendungs- und Cloud-Migrationspläne sowie Ihrer zukünftigen Wachstumsaussichten. Die Erfahrung zeigt, dass viele Unternehmen ihre veranschlagten Investitionen schon sehr früh während ihrer Vertragslaufzeit aufbrauchen.
Bewerten Sie die bestehenden Hyperscaler-Vereinbarungen, einschließlich der geplanten Investitionen und gebotenen Anreize, um festzustellen, ob diese wettbewerbsfähig sind und wirtschaftlich skaliert werden können, um zukünftiges Wachstum zu berücksichtigen.
7. Kunden werden ihre Managed-Services-Beziehungen neu justieren
In Verbindung mit der Cloud-Migration werden viele Unternehmen ihre Betriebsmodelle und bestehenden Managed-Services-Beziehungen grundsätzlich hinterfragen. Der Druck, die Kosten zu senken und den Betrieb effizienter zu machen, wird anhalten, vielleicht sogar größer werden. Um den zukünftigen Zustand des Unternehmens neu zu definieren, müssen sich Betriebe folgende Fragen stellen und beantworten:
Wäre es effizienter, intern ein Cloud Center of Excellence (CCoE) aufzubauen oder mit einem Managed-Services-Modell fortzufahren?
Sollten wir mit dem etablierten On-Premises-Managed-Service-Anbieter weitermachen oder einen neuen Cloud-Managed-Service-Anbieter auswählen?
Sollten wir den derzeit beschäftigten Systemintegrator zusammen mit SAP nutzen, um eine umfassende Managed-Services-Lösung, wie zum Beispiel das SOAR-Angebot von Accenture, bereitzustellen? Oder wäre ein Multi-Vendor-Ansatz die bessere Idee?
Sind der S/4HANA-Systemintegrator oder der bestehenden Anbieter von SAP ECC Application Management Services (AMS) in der Lage, auf Dauer die Anwendungswartung und -unterstützung zu übernehmen?
Auch wenn SAP für die Gesamtstrategie großer Unternehmen eine wichtige Rolle spielt, haben viele Betriebe zusätzliche Managed-Services-Beziehungen, die weit über die Grenzen von SAP hinausgehen. Diese neu zu verhandeln und dabei auch in Betracht zu ziehen, bestehende Verträge zu beenden, müssen Teil eines strategischen Beschaffungsplans sein. (ba)
(Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-amerikanischen Schwesterpublikation CIO.com)