Otto, Rewe, Stadtwerke Düsseldorf

So kämpfen CIOs um IT-Nachwuchs

17.10.2011
Von Kolja Kröger

2. Selber ziehen

Matthias Mehrtens, CIO der Stadtwerke Düsseldorf und Honorarprofessor: "Um die guten Leute zu bekommen, muss man Beziehungen aufbauen."
Matthias Mehrtens, CIO der Stadtwerke Düsseldorf und Honorarprofessor: "Um die guten Leute zu bekommen, muss man Beziehungen aufbauen."
Foto: Stadtwerke Düsseldorf

Vor einem Jahr holte sich RIS die ersten zwei Bachelor-Studenten in die Mannschaft. Sie sind als Dualstudenten an der Europäischen Fachhochschule Brühl eingeschrieben. Dort büffeln sie sechs Wochen am Stück technische Informatik und Wirtschaftsinformatik, um dann während der nächsten sechs Wochen im Unternehmen mit anzupacken. Sie programmieren eigene Stücke, schreiben Fachkonzepte und begleiten die Kollegen zu Kunden.

Otto hat das duale Studium ebenfalls für sich entdeckt. "Die innovativen Ideen und neuen Impulse, die Studierende in unser Tagesgeschäft bringen, kommen der Entwicklung unseres Unternehmens zugute", sagt Personalchefin Josch. Mit mehreren Hochschulen arbeitet Otto schon zusammen, um den Nachschub an Handelsexperten und Führungskräften zu sichern. Jetzt stiftet der Konzern an der FH Wedel eine Professur für E-Commerce und kann so die Ausbildung des IT-Nachwuchses auf die eigenen Wünsche und Ansprüche maßschneidern.

Bei den Stadtwerken Düsseldorf macht das der CIO persönlich: Einmal die Woche steht Matthias Mehrtens in Mönchengladbach vor über 60 angehenden Wirtschaftsinformatikern. Seit sechs Jahren hält Matthias Mehrtens als Honorarprofessor Vorlesungen an der Hochschule Niederrhein. "Ich möchte Kontakt zu möglichst vielen Studenten haben", sagt Mehrtens. "Um die guten Leute zu bekommen, muss man Beziehungen aufbauen." Die Konkurrenz ist stark, am Niederrhein bewerben sich auch Global Player wie Vodafone, Henkel und Metro um die jungen Leute.

Mehrtens steht im Hörsaal, um zu zeigen, dass die Stadtwerke ganz vorne mitspielen bei Virtualisierung und Energie-Effizienz. Dass es sogar spannend sein kann, wenn ein Unternehmen an nur einem Ort sitzt - weil die Wege kurz sind, das Tempo hoch und die SAP-Releases auf der Höhe der Zeit. Das geht, weil die IT keine internationalen Roll-outs stemmen muss.

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