Consultant-News


Weniger Sitzungen und weniger Druck

So schaffen Berater den Absprung zur Anwenderfirma

12.02.2014
Von Michael Schwengers

Die unterschiedlichen Motive wechselwilliger Berater fallen mit einer für sie günstigen Situation am Arbeitsmarkt zusammen. Sie sind von Industrieunternehmen extrem nachgefragt und umworben. "Über Xing habe ich während meiner Zeit bei MHP jede Woche mehrere Anfragen erhalten", erzählt der Jobwechsler Vospeter. Nach Joos` Einschätzung resultiert das große Interesse daraus, dass Berater aufgrund der selektiven Auswahlverfahren im RecruitingRecruiting und der besonderen Rahmenbedingungen ihres Jobs durchweg ein hohes Leistungsniveau erreichen. Alles zu Recruiting auf CIO.de

Frühe Projektverantwortung

So übernehmen schon Berufseinsteiger nach kurzer Zeit eigenständig Aufgaben in Projekten. Das erfordert von ihnen nicht nur, sich fachlich hervorragend mit ihrem Thema auszukennen und permanent ihr Wissen zu erweitern. Sie benötigen auch eine ausgeprägte Sozialkompetenz, damit sie beispielsweise im Termin mit den Kunden auch zwischen den Zeilen lesen und bei Konflikten vermitteln können. Um die erforderlichen Fähigkeiten konsequent zu schulen, haben die meisten Beratungen spezielle Ausbildungsprogramme etabliert. Aus dem Angebot wählen die Mitarbeiter dann die Module aus, die die persönliche Entwicklung am besten unterstützen.

"Zum hohen Niveau der meisten Berater trägt sicher auch bei, dass die persönliche Entwicklung und das Erreichen weiterer Hierarchieebenen direkt miteinander verknüpft sind", sagt Joos. Damit die Performance transparent erfasst wird, erhält bei MHP jeder Berater ein Profil, in dem 36 Kompetenzfelder aufgeführt sind. In regelmäßigen Abständen bewertet der jeweilige Vorgesetzte danach seine Mitarbeiter und bespricht anschließend die Ergebnisse: "Wichtig ist uns dabei, dass wir auf jeden individuell eingehen, mit ihm nach passenden Karrierewegen suchen und ihn dann gezielt fördern."

Kritische Stimme und Impulsgeber

Nach Vospeters Meinung sind Berater für Industrieunternehmen auch deshalb interessant, weil sie im Lauf der Zeit tiefe Einblicke in eine Vielzahl von Unternehmen gewonnen haben. Damit verfügen sie über Vergleichsmöglichkeiten und können verlässlich sagen, was gut funktioniert und wo Schwierigkeiten drohen. Und: Arbeiten Unternehmen mit externen IT-Dienstleistern zusammen, nutzt den ehemaligen Beratern ihr Insiderwissen. Sie können einschätzen, ob die geforderten Kompetenzen vorhanden und ob die abgegebenen Angebote sowie Aufwandschätzungen realistisch sind.

Für eine Karriere in der Industrie sind nach Joos` Meinung ein paar Jahre in einer Beratung durchaus lohnend. Die Kunst besteht dann darin, den richtigen Zeitpunkt für einen Wechsel zu erwischen. Seine Karriere taktisch zu planen und das eigene Profil ausschließlich an der vermeintlichen Nachfrage des Marktes auszurichten führe dagegen nicht unbedingt ans Ziel. Zuletzt bedarf es noch der richtigen Dosis Ehrgeiz und Selbstbewusstsein: "Das gilt für den Einsatz in jedem Projekt." Berater sollten konsequent bei ihren Vorgesetzten den nächsten Karriereschritt einfordern.

Zur Startseite