Strategien


TUI-CDO Elke Reichart

Mit der Cloud durch die Krise

Jens Dose ist Editor in Chief von CIO. Seine Kernthemen drehen sich rund um CIOs, ihre IT-Strategien und Digitalisierungsprojekte.
Eine 100-prozentige Cloud-Strategie, global aufgestellte IT-Teams und internes Know-how helfen der TUI durch die Corona-Krise. Für Chief Digital Officer (CDO) und IT-Chefin Elke Reichart sind Legacy-Abbau, Standardisierung und intensive Trainings das Erfolgsrezept.
TUI-CDO Elke Reichart
TUI-CDO Elke Reichart
Foto: TUI

"Unser Geschäft wurde mit Schließung der Grenzen von heute auf morgen gestoppt und der Umsatz ging auf null herunter," erinnert sich TUI-CDO Elke Reichart an den Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland. Die Touristik war eine der am stärksten von der COVID-19-Krise betroffenen Branchen. TUITUI beantragte einen Staatskredit in Milliardenhöhe. Für die Managerin hieß das: Kosten reduzieren und eine Feuertaufe für die bisherige IT-StrategieIT-Strategie. Top-500-Firmenprofil für TUI Alles zu Strategien auf CIO.de

100 Prozent in die Public Cloud

Im Februar 2018 hatte TUI mit der "AgileAgile Cloud Journey" begonnen, seine gemischte IT-Infrastruktur aus verteilten Rechenzentren in ganz Europa in die Cloud zu verlagern. Neuanschaffungen wie SAP Success Factors sollten von da an von Haus aus Cloud-fähig sein. Ziel war es, in fünf Jahren zu 100 Prozent in der Public Cloud zu operieren. Dabei arbeitete der Konzern mit AmazonAmazon Web Services (AWS) zusammen. Geplant war, in einem "Lift and shift"-Ansatz zunächst die gesamte TUI-IT in die Cloud zu schieben. Anschließend sollten die einzelnen Komponenten dort optimiert und Überflüssiges abgeschaltet werden. Alles zu Agile auf CIO.de Alles zu Amazon auf CIO.de

Das änderte sich 2019. TUI startete zusätzlich zur technischen KonsolidierungKonsolidierung damit, auch seine dezentrale IT-Organisation neu aufzustellen. Mit dem "Domain Model" sollten lokale Insellösungen durch globale Anwendungen ersetzt und über alle Märkte hinweg ausgerollt werden. Dadurch wurden große Teile der alten Applikationen in der Cloud überflüssig. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de

"Wir sparen uns den Aufwand, die alten regionalen Anwendungen in die Cloud zu migrieren, sondern werden die Data Center einfach abstellen," sagt Reichart. "Die neuen globalen Applikationen entwickeln wir bereits Cloud-native ausschließlich in der AWS-Cloud parallel zur bestehenden Landschaft." Die IT sortiert demnach alte redundante Apps aus und migriert nur noch diejenigen, die jetzt schon zukunftsfähig sind.

Bei den Neuentwicklungen legt Reichart großen Wert auf Effizienz. "Für Infrastruktur und Standard-Anwendungen wie Backup nutzen wir, wo es geht, Tools von AWS," berichtet die CDO. "So können wir uns ganz auf unser Kerngeschäft konzentrieren und Touristik-Applikationen weiterentwickeln, die uns am Markt differenzieren."

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