Was Analysten meinen

Update - E.On: Milliarden-Outsourcing perfekt

23.11.2010
Von Nicolas Zeitler
Christophe Chalons von PAC sieht die Energiebranche in Deutschland derzeit noch nicht unter hohem Outsourcing-Druck. Mittelfristig werde sich das womöglich aber ändern, sagt der Marktexperte.
Christophe Chalons von PAC sieht die Energiebranche in Deutschland derzeit noch nicht unter hohem Outsourcing-Druck. Mittelfristig werde sich das womöglich aber ändern, sagt der Marktexperte.
Foto: PAC

Christophe Chalons von Beratungsunternehmen Pierre Audoin Consultants (PAC) sieht die Energieversorger noch nicht so stark unter Zugzwang. Auch durch die Liberalisierung sei der Druck bisher nicht so stark gewachsen, dass für Versorger ein OutsourcingOutsourcing aus Kostengründen zwingend sei. „Dieser Druck ist in anderen Branchen wesentlich größer“, sagt der Outsourcing-Experte. Gerade für die drei anderen Branchenriesen in Deutschland – RWE, Vattenfall, EnBW – bestehe kein Grund zur Eile. Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Energiebranche bisher "Outsourcing-avers"

Auf lange Sicht hält Chalons es allerdings für wahrscheinlich, dass die bisher eher „Outsourcing-averse“ deutsche Energiebranche mehr IT-Dienstleistungen nach außen vergibt. „Bisher liegt der Outsourcing-Anteil bei den Energieversorgern gerade einmal bei vier Prozent der gesamten IT-Ausgaben, im Durchschnitt über alle Branchen sind es 13 Prozent“, erklärt er. In anderen Ländern lagere die Energiewirtschaft schon in weit größerem Maße IT-Services aus – zum Beispiel in Großbritannien, Nordeuropa und Portugal.

Die IT-Auslagerung ist bei E.On Teil eines konzernweiten Effizienzsteigerungs-Programms mit dem Namen "Perform to Win". Um wie viel effizienter die externe Erbringung der bisher von der Konzerntochter E.On IT GmbH gelieferten Leistungen ist, lässt sich allerdings nicht konkret beziffern. Die E.On-Sprecherin machte keine Angaben, wie viel die nach außen vergebenen IT-Dienstleistungen bei der eigenen IT-Tochter gekostet hätten.

HP ist künftig für die Rechenzentren des Energiekonzerns zuständig und betreut die Anwender. T-Systems verantwortet Netzwerk- und Telekommunikations-Services und ist damit unter anderem für Audio- und Videokonferenzen sowie Datenübertragung zuständig.

Bei der E.On IT GmbH unter Ex-HP-Manager Edgar Aschenbrenner verbleibt nach Angaben des Energieversorgers die Gesamtsteuerung und Verantwortung der Informationstechnologie. Außerdem bleibt die E.On-Tochter zuständig für alle sicherheitsrelevanten IT-Systeme und -Aufgaben - beispielsweise Steuerungssysteme für Energie. Die Zuständigkeit für Applikationen bleibt ebenfalls bei E.On IT angesiedelt. Diese Aufstellung bezeichnet Moussavi-Amin von IDC als „den im Moment besten Weg“ für E.On. Es sei konsequent, Kernbereiche der IT weiterhin intern zu steuern.

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