Strategien


Standard für die internationale Rechnungslegung

Verwechslung ausgeschlossen!

"Der Mittelstand verdrängt die Situation", bemerkt Alfred Biel, IAS-Beauftragter im Controller-Verein, "der Nutzen ist nicht unmittelbar erkennbar, der Gesetzgeber hat die Umstellung rigide verordnet. Zudem konkurriert das Projekt mit vielen anderen Projekten, sodass sich das IFRS-Projekt oft auf den Pflichtumfang reduziert." Einen Mix aus Ignoranz und bestehenden IT-Problemen macht Biel aus. "Überwiegend risikokapitalfinanzierte Unternehmen, etwa aus der Biotechnologiebranche, machen ihren Abschluss nach IFRS", pflichtet Ulla Peters bei, Wirtschaftsprüferin in der Berliner Steuerkanzlei Lauer, "meist deshalb, weil sie bei Gründung mal einen Börsengang vorhatten."

"Anstöße sind besonders bei gestandenen Mittelständlern nötig", sagt Peters, die Vorteile in der höheren Transparenz der Abschlüsse sieht - was sich auf die Kreditvergabe und das Rating von Unternehmen positiv auswirkt. "Wer Konzernstrukturen über Deutschland hinaus hat, wird sich mit einem HGB-Abschluss ganz schwer tun. Denn in den nächsten Jahren wird der HGB-Abschluss von der Bankenwelt nicht mehr akzeptiert." Dann heiße es von den BankenBanken lapidar: "Deine Zahlen überzeugen uns nicht". Für das Rating ist die HGB-Rechnungslegung nicht ausreichend. Besonders Unternehmen, die auch Geschäfte im Ausland machen, werden dann um einen international anerkannten Standard nicht mehr herumkommen. Top-Firmen der Branche Banken

Was heißt das für die Organisation der Systemwelt? "Die Rechnungslegungsarchitektur muss überprüft werden", meint IAS-Kenner Biel, "und möglichst mit anderen Projekten verbunden werden, die etwa die Harmonisierung der IT betreffen." Eine Auswirkungs-analyse könne da helfen, in der klar werde, inwiefern die Systemwelt von den Umstellungen betroffen ist.

Effizienter mit dem Datenwürfel

Claus Mittendorfer, Bereichsleiter für IT-Controlling beim österreichischen Anlagenbauer Voestalpine, bilanziert seit 1998 nach IFRS. Er ist in zwei Phasen vorgegangen: Erst entwickelte er Überleitungen für die lokalen handelsrechtlichen Abschlüsse zum IFRS-System, meist in Excel. Im zweiten Schritt wurde das ERP-System der Gesellschaft auf SAPSAP R/3 umgestellt. Dadurch kann der Konzern mit etwa einer Milliarde Euro Umsatz und 20 internationalen Gesellschaften nun jede IFRS-Buchung gleichzeitig mit der handelsrechtlichen erzeugen. "Für den Gruppenabschluss nutzen wir unser Management-Reporting-Tool im Intranet", erläutert Mittendorfer. Nach einem Vergleich verschiedener Systeme (unter anderem von SAP und Hyperion) entschied er sich für die Reporting-Lösung von Hyperion. Deren Aufgaben lauten: Zum einen die für das Rechnungswesen nötige Bilanzierung und KonsolidierungKonsolidierung, zum anderen das Management-Reporting ermöglichen. "Hier sehe ich auf einer Art Datenwürfel, welchen Umsatz ein spezielles Produkt in der aktuellen Periode gemacht hat und wie das globale Ergebnis der Gruppe ist", sagt Mittendorfer. Besonders angetan ist der Controller davon, dass Finanz- und Controlling-Module im lokalen SAP-System mit dem Management-Reporting nun stärker miteinander verschmolzen seien - das sei ein echter Effizienzgewinn. Das Wichtigste sei, dass sich sämtliche Daten nachher in einem Hauptbuch, dem Gesamtabschluss, zusammenfinden. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de

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