Aus Daten Mehrwert schaffen
Was macht ein Chief Data Officer?
An wen sollte der Chief Data Officer berichten?
IDC zufolge berichten 59 Prozent der Chief Data Officer an eine geschäftliche Führungskraft. Zudem kommen 80 Prozent der wichtigsten Stakeholder, die vom Chief Data Officer unterstützt werden, aus dem Business, also etwa der CEO, COO, CFO oder der Leiter der digitalen Transformation.
Obwohl die Rolle des Chief Data Officers in Unternehmen stetig an Bedeutung gewinnt, gibt es laut NewVantage immer noch viel Verwirrung und Uneinigkeit über das Mandat und die Bedeutung dieser Position. Die Umfrage ergab, dass 52 Prozent der Teilnehmer den Chief Data Officer als die Führungskraft mit der Hauptverantwortung für Datenstrategie und -ergebnisse sehen. Im Jahr 2022 gaben 48 Prozent der Befragten zu Protokoll, dass andere Führungskräfte der C-Ebene die Hauptverantwortung tragen, oder sie behaupteten, es gäbe nicht nur einen einzelnen Verantwortlichen.
Partnerschaft von CDO und CIO?
Strategy& ist der Ansicht, dass die Rolle des CDO auf der C-Suite-Ebene oder einer Stufe darunter angesiedelt sein sollte, denn "die Ernennung eines CDO auf Senior-Ebene ist für Führungsteams, die das Potenzial von Daten als strategisches Gut im gesamten Unternehmen maximieren wollen, unerlässlich".
Carruthers zufolge kann der Chief Data Officer an verschiedene Stellen im Unternehmen berichten, aber sie bevorzugt den CEO oder den COO. "Meiner Meinung nach wäre es absolut falsch, wenn der CDO an den CIO berichtet", sagt sie. "Da sich die Rolle weiterentwickelt, wird sie an andere Stellen im Unternehmen berichten und sich folglich ins Top-Management hocharbeiten." Daher müssten der CIO und der CDO Hand in Hand als Partner arbeiten, so Carruthers, "und eine Partnerschaft funktioniert nicht, wenn ein Partner für den anderen arbeitet".
Anthony Scriffignano, Chief Data Scientist bei Dun & Bradstreet, der selbst an seinen CEO berichtet, gibt zu Protokoll, dass es keine einheitliche Antwort auf die Frage gibt, an wen ein Chief Data Officer berichten sollte. "Ich habe die Rolle im Finanzwesen, in der IT, im Marketing, in der F&E und sogar in der Produktentwicklung gesehen", sagt er. "Oft handelt es sich um eine neue Rolle, die vielleicht von einer Person aus der Not heraus geschaffen wurde, so dass sie in verschiedenen Bereichen von Unternehmen zu finden ist. Das bedeutet aber nicht, dass sie dort auch bleiben sollte."
Was leistet ein Chief Data Officer?
Laut der Umfrage von NewVantage Partners sind die Hälfte der Führungskräfte in Fortune-1000-Unternehmen der Meinung, dass ein erfolgreicher Chief Data Officer ein externer Treiber des Wandels mit neuen Perspektiven sein muss. 14 Prozent vertraten dagegen die gegenteilige Ansicht: Sie sind der Meinung, dass ein erfolgreicher Chief Data Officer lange im Unternehmen tätig sein und die Kultur sowie Geschichte verstehen sollte.
Die Befragten waren auch geteilter Meinung über den Hintergrund des Chief Data Officers: Zehn Prozent gaben an, dass ein CDO-Posten mit einer Führungskraft aus den Fachabteilungen besetzt werden sollte, die bereits finanzielle Verantwortung gehabt hat. Dagegen sagten 19 Prozent, dass der Chief Data Officer einen Hintergrund als Data Scientist oder Technologie-Experte haben müsse.
Gomis berichtet, dass er schon Chief Data Officer mit Marketing- oder MBA-Hintergrund erlebt hat, die noch nie in der Datenanalyse gearbeitet hätten. "Die meisten von ihnen sind gescheitert, aber die Unternehmen, die sie eingestellt haben, waren der Meinung, dass die Fähigkeiten als Influencer wichtiger sind als die Kompetenzen für Data Analytics." Um aus der Zwickmühle herauszukommen, in der sich viele neue Chief Data Officer befinden, könnte gutes Erwartungsmanagement durchaus nützlich sein. "Einer der größten Fehler ist es, nicht zu verstehen, was man braucht, um erfolgreich zu sein", so Gomis.
Realistische Erwartungen sind wichtig
So sei in den vergangenen drei Jahren die Fluktuation bei Chief Data Officers und Chief Analytics Officers enorm hoch gewesen." Spricht man mit ihnen und ihren früheren Arbeitgebern, "stellt sich heraus, dass die Erwartungen des Unternehmens und der Kandidaten nicht übereinstimmten", fügt er hinzu. Oft liegt das Problem in unrealistischen Hoffnungen des Arbeitgebers.
"Der größte Fehler, den Unternehmen machen, ist die Annahme, dass mit der Einstellung eines neuen Mitarbeiters das Problem gelöst ist", sagt Justin Cerilli, Leiter der Daten- und Analyseabteilung der Beratungsfirma Russell Reynolds Associates. "In Wirklichkeit fängt man gerade erst an, das Problem zu lösen - die schwierigen Entscheidungen stehen noch bevor." Dabei gehe es um Fragen, wer die eigenen Mitarbeiter sind, wie die eigenen Prozesse aussehen und wie die Kultur verändert werden könnte. "CEOs sagen den Chief Data Officers, dass sie alles ändern sollen, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen, aber sie wollen nicht die Art und Weise ändern, wie sie etwas tun."
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation cio.com