Die Cloud-Strategie

Wie Microsoft-Chefdenker Ray Ozzie gegen Google und Co. kämpft

20.07.2009
Von Astrid  Maier
  • Business-Anwendungen wie E-Mail, Web-Konferenzen oder gemeinsame Arbeitsdokumente kann man bereits online mieten. Die Firmen müssen dafür keine eigenen Server mehr einrichten oder betreiben.

  • Die Kronjuwelen des Konzerns, Anwendungen aus dem Office-Paket wie Word oder Excel, werden voraussichtlich ab 2010 mit dem Update der nächsten Office-Version auch im Netz verfügbar sein, zum Teil umsonst.

In der Summe also eine Kehrtwende, weg vom angestammten Geschäftsmodell, stets teure Lizenzen für fest installierte Software zu verkaufen. Und dies ist erst der Anfang: "Wir werden eine Reihe weiterer Cloud-Dienste auf den Markt bringen", kündigt Ozzie an.

"Bill gab Anweisungen, Ray macht Eindruck"

Mit dem Vorstoß in die Wolke kommt Microsoft indes reichlich spät. Google verschenkt längst Google Text & Tabellen, Alternativprogramme zu Word oder Excel, wenn der Kunde Werbung akzeptiert. Und Apple hat seinen Web-Synchronisationsdienst MobileMe, wenn auch mit Anlaufschwierigkeiten, bereits gestartet. Selbst Ozzie räumt ein: "Es gibt Bereiche, in denen wir weiter sein könnten, als wir es sind, etwa bei Windows fürs Handy." Zudem hat Microsoft bisher keinen Weg gefunden, im Internet überhaupt Geld zu verdienen.

Insbesondere Azure aber erntet Lob aus der Szene. "Vor Microsoft haben alle Cloud Computing aus der Perspektive einer Datenbank betrachtet. Azure ist eine Plattform, und das macht das Konzept erst interessant", sagt Branchenexperte Rob Enderle. "Microsoft wird versuchen, von dieser Plattform aus Dominanz aufzubauen. Es ist wahrscheinlich, dass Azure die Zukunft von Microsoft ist", fügt Enderle hinzu.

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