Strategien


Porträt

Wie sich George Soros als Euro-Retter inszeniert

11.03.2013
Von Florian Zerfaß, Angela Hennersdorf und Dieter Schnaas

Soros ist nicht Antideutsch

Antideutsch sei Soros allerdings nicht, meint Robert Johnson, Amerikaner, ein Freund von Soros und Chef des Inet. "Europa liegt ihm wirklich am Herzen", sagt der Mittfünfziger, der selbst in der Finanzbranche arbeitete, zuletzt als Direktor für Soros Fund Management in New York.

An der US-amerikanischen Ostküste lebt Soros heute recht bescheiden. Er besitze keine Yachten und keine Flugzeuge, heißt es aus seinem Umfeld. In New York hat der Milliardär ein Apartment und Büro, Wochenenden verbringt er in Bedford, einem ruhigen, gediegenen Ort im Bundesstaat New York. In Southampton auf Long Island, rund zwei Stunden von Manhattan entfernt, hat Soros zudem ein apartes Anwesen, auf dem er die Sommermonate verbringt. Zum 80. Geburtstag reiste dort auch Joschka Fischer mit Frau an, berichten Gäste der Feier.

Kein Tennis mehr

Im August 2012 stieg auf dem Landsitz eine doppelte Party: Neben seinem 82. Geburtstag feierte der Milliardär seine Verlobung mit der mehr als 40 Jahre jüngeren Tamiko Bolton. Nach zwei gescheiterten Ehen, aus denen fünf Kinder hervorgingen, lernte der Superspekulant im Frühjahr 2008 Bolton kennen - bei der Krankengymnastik.

Rührend kümmere sich Bolton jetzt um die GesundheitGesundheit des Alten, erzählen Freunde der Familie. Die Unternehmerin japanisch-amerikanischer Abstammung betreibt eine Yoga- und Gesundheits-Internet-Seite. Seinen Lieblingssport Tennis könne Soros aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben, jetzt wache Bolton darüber, dass er regelmäßig Gymnastik mache und sich gesund ernähre. Top-Firmen der Branche Gesundheit

Während in Europa ganze Journalistenscharen an seinen Lippen hängen, sobald Soros spricht, ist er in den USA - seiner neuen Heimat seit 1956 - heftigst umstritten. Die Konservativen verschmähen ihn als linken Spekulanten, selbst an der Wall Street. "Obwohl er doch eigentlich einer von uns ist", wie ein Börsenhändler sagt. Ein Vorbild sogar, wegen seiner Risikolust und Furchtlosigkeit.

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