Porträt
Wie sich George Soros als Euro-Retter inszeniert
Dass George Soros heute nicht nur im Olymp der Finanzbranche beheimatet ist, sondern als Orakel vom Dienst auch in der politischen Landschaft reüssiert; dass seine wichtigtuerischen Weissagungen auf den Elitenforen der Welt wie geistiges Gold gehandelt werden - das alles zeigt: Nicht die legendäre Wette gegen das Pfund, sondern die erfolgreiche Spekulation auf intellektuelle Teilhabe ist Soros’ Geschäft des Lebens. Er zeigt der Welt, dass (sein) Geld vor allem eine funktionale Bedeutung hat. Es verschafft ihm Zugang und Gehör. Es kauft seine Mitsprache. Es sichert seine Geltung.
- Charter Communications
Anzahl der Aktien: 1,88 Millionen<br> Anteil am gesamten Unternehmen: 1,9 Prozent<br> Anteil in Soros Portfolio: 1,9 Prozent - SPDR Gold Trust
Anzahl der Anteile: 884.400<br> Anteil am gesamten Fonds: 0,2 Prozent<br> Anteil in Soros Portfolio: 2 Prozent - NetApp
Anzahl der Aktien: 4,48 Millionen<br> Anteil am gesamten Unternehmen: 1,2 Prozent<br> Anteil in Soros Portfolio: 2,1 Prozent - Westport Innovations
Anzahl der Aktien: 4,13 Millionen<br> Anteil am gesamten Unternehmen: 7,5 Prozent<br> Anteil in Soros Portfolio: 2,2 Prozent - General Electric
Anzahl der Aktien: 8,58 Millionen<br> Anteil am gesamten Unternehmen: 0,1 Prozent<br> Anteil in Soros Portfolio: 2,6 Prozent - Adecoagro
Anzahl der Aktien: 25,39 Millionen<br> Anteil am gesamten Unternehmen: 21,1 Prozent<br> Anteil in Soros Portfolio: 3,4 Prozent - Wal Mart
Anzahl der Aktien: 4,83 Millionen<br> Anteil am gesamten Unternehmen: 0,1 Prozent<br> Anteil in Soros Portfolio: 4,9 Prozent
"In Amerika hat er gelernt, dass er sich mit Geld politischen Einfluss erkaufen kann", sagt eine Weggefährtin. Mit seinem Geld überwand er die Abschirmungswälle um Ost-Oppositionelle, an die kaum ein Westler herankam. Er erkaufte bei kommunistischen Regimes Freiheiten für Künstler, unterstützte ganze Bewegungen gegen den Kommunismus. Mit Begeisterung leistete Soros sich Treffen mit Václav Havel oder Pavel Kohout, den tschechischen Intellektuellen und Oppositionellen. Sein Geld erlaubte es ihm, sich mit diesen Leuten und ihrem Glanz zu umgeben.
Neues Denken für die Welt
Seine Havels und Kohouts von heute schart Soros in seinem Institute for New Economic Thinking (Inet) um sich. Das hat er 2009 gegründet und mit 50 Millionen Dollar ausgestattet, dazu ein ambitioniertes Ziel ausgelobt - nicht weniger, als ein neues Denken in der Volkswirtschaftslehre zu etablieren. Soros hat eine illustre Runde von Ökonomen versammelt: Barry Eichengreen etwa von der University of California in Berkeley, Carmen Reinhart vom Peterson Institute for International Economics in Washington, Charles Goodhart von der London School of Economics, Kenneth Rogoff aus Harvard, den Deutschen Ottmar Edenhofer vom Klimainstitut in Potsdam.